«Decken ein Bedürfnis ab»
Kim Berenice GeserNora Stahr, diesen Sonntag feiert das Familienzentrum seine Eröffnung. Haben Sie damit gerechnet, dass es so schnell geht?
Nein, überhaupt nicht. Wir hatten grosses Glück, dass wir die Räumlichkeiten im Schloss erhalten haben. Hätten wir beispielsweise einen Rohbau ausbauen müssen, hätte es viel länger gedauert. Und wir haben das auch nur so schnell geschafft, weil der gesamte Vorstand eine Wahnsinnsarbeit geleistet hat in den letzten Monaten. Der einzige Wermutstropfen am Schloss ist, dass der Zentrumszugang nicht barrierefrei ist.
Die Stadt stellt Ihnen den Dachstock des Schlosses Arbon zur Verfügung. Wie läuft die Zusammenarbeit?
Gut, die Stadt hat uns diese Räume ja auch angeboten. Es ist eine Win-Win-Situation für alle: Wir haben ein Familienzentrum, das Schloss wird belebt und die Stadt erhält ein attraktives Angebot für Familien und Kinder.
Und unterstützt den Verein auch finanziell ...
Wir erhalten monatlich 2000 Franken Unterstützungsbeitrag der Stadt, den wir jedoch gleich wieder als Miete zurückschicken (schmunzelt).
Wie finanziert sich das Familienzentrum sonst noch?
Vom Kanton haben wir eine Anschubfinanzierung für drei Jahre erhalten. Ansonsten beteiligen sich verschiedene Stiftungen und Sponsoren. Und natürlich die Mitglieder des Familienvereins. Was die Ausstattung betrifft, wurde uns vieles, vor allem Spielzeug, gespendet. Weil das Familienzentrum vorerst nur auf freiwilliger Basis betrieben wird, haben wir relativ geringe laufende Kosten.
Sie sagen, vorerst sei alles auf freiwilliger Basis. Wird sich das künftig ändern?
Nun, es wird sich zeigen, wie lange wir ein solches Angebot auf freiwilliger Basis stemmen können. Bis jetzt und auch in der nahen Zukunft übernehmen die fünf Vorstandsmitglieder und weitere Vereinsmitglieder die Zentrumsbetreuung und das gesamte Back Office. Momentan geht das noch problemlos. Wir haben ja auch alle selbst kleine Kinder, welche wir zur gleichen Zeit gut mitbetreuen können. In fünf Jahren ist das aber nicht mehr so, da stellt sich dann die Nachfolgefrage relativ rasch. Aktuell ist das aber noch kein Thema. Wir müssen ja auch erst einmal starten.
Was bieten Sie mit dem Familienzentrum genau an?
Das Zentrum ist ein Treffpunkt für Kinder, Eltern und andere Bezugspersonen. Zu den normalen Öffnungszeiten kann man sich bei uns treffen, die Kinder können spielen und die Erwachsenen können einen Kaffee trinken und sich austauschen. Jeder und jede ist ohne Anmeldung willkommen. Man muss auch nicht Vereinsmitglied sein. Das Zentrum kann auch gemietet werden, zum Beispiel für einen Kindergeburtstag. Oder als Raum für ein anderes Angebot, etwa Kinderyoga oder ein Kleinkinder-Nothilfekurs.
Welche Rückmeldungen haben Sie auf das neue Angebot erhalten?
Wir haben festgestellt, dass bei jedem unserer bisherigen Anlässe mehr Personen teilnahmen als am vorhergehenden. Das zeigt uns, dass wir mit unserem Verein und dem Familienzentrum ein Angebot für Eltern und Kinder abdecken, das bisher in Arbon gefehlt hat.
Eröffnung Familienzentrum Arbon
Am Sonntag, 7. Mai, um 14 Uhr öffnet das Arboner Familienzentrum zum ersten Mal seine Türen im Dachgeschoss des Schlosses Arbon. Auf die Besuchenden warten diverse Aktivitäten. Danach werden die Öffnungszeiten halbjährlich festgelegt. Bis zu den Sommerferien ist das Zentrum jeweils montags von 14 bis 16.30 Uhr und mittwochs bis freitags von 9 bis 11 Uhr geöffnet. Weiteren Informationen auf www.familienverein-arbon.ch.