Ein Areal im Umbruch
Kim Berenice GeserWie ein riesiger Torbogen markiert die überdimensionierte Schraubzwinge den Eingang zum neu gestalteten ZIK-Platz. Das blaue Werk ist eine der jüngsten Ergänzung der auf dem ganzen Areal verteilten öffentlich zugänglichen Kunstsammlung. Diese wird – zusammen mit dem Begegnungsplatz – dieses Wochenende eingeweiht (siehe Kasten unten). Die Feierlichkeiten läuten jedoch weit mehr ein, als «nur» einen neuen Ort, an dem die Bevölkerung zusammenkommen kann. «Wir wollen das ZIK neu positionieren», erklärt Karl-Heinz Restle. Der Verwaltungsratspräsident der ZIK Immo AG holt zur Erklärung aus: «Früher stand die Abkürzung ZIK für …» Eine kurze Pause dann beendet Restle den Satz schmunzelnd: «Ach ich weiss es gar nicht mehr genau.» Und genau das sei der springende Punkt. Das Areal habe sich in den letzten zwanzig Jahren enorm gewandelt. «Heute wollen wir mit der Marke ZIK wegkommen vom Immobilien-Image.» Dieses sei nicht mehr zeitgemäss. Das ZIK-Areal sei längst mehr als ein Wohn- und Arbeitsort. «Wir verstehen es als Begegnungsort, der die Menschen mit einem vielfältigen Angebot in die Altstadt locken soll.»
Eröffnung ZIK-Platz
Am Samstag, 25. November, findet um 11.30 Uhr auf dem neuen ZIK-Platz hinter dem Schloss in Arbon dessen offizielle Einweihung statt. Verwaltungsratspräsident Karl-Heinz Restle informiert aus erster Hand über die zukünftigen kulturellen und innovativen Projekte auf dem Areal. Von 11 bis 16 Uhr kann zudem die frei zugängliche Kunstausstellung unter Führung von Heinz Nyffenegger besichtigt werden. Die beiden Veranstaltungen sind wetterunabhängig und finden entsprechend bei jeder Witterung statt.
Kita kommt nächsten Sommer
Heute steht ZIK für «Zentrum für Innovation und Kunst». «Ein erster Meilenstein im Bereich Innovation fand bereits mit der Gründung des ‹ZIKpunkts› statt», führt Restle aus (siehe Interview unten). Und auch in Zukunft sollen innovative Köpfe im ZIK ein Zuhause finden. Parallel dazu wollen aber auch die Verantwortlichen selbst zukunftsträchtige Ideen verwirklichen. Die Bandbreite reicht hier von ersten Gedankengängen bis hin zu fertigen, zur Umsetzung bereiten Projekten. Zu letzteren gehört die geplante Kita. «Hier haben wir inzwischen die Baubewilligung von der Stadt erhalten», weiss Restle zu berichten. Die Arbeiten sollen demnächst beginnen, denn die Eröffnung ist bereits auf Sommer 2024 geplant. Das Angebot richtet sich vorwiegend an die Mitarbeitenden und Anwohnenden auf dem ZIK-Areal. «Wir haben eine riesige Nachfrage.» Auch mit möglichen Betreibenden liefen bereits die fortgeschrittenen Gespräche.
Eine Mensa ist angedacht
Und wie steht es um das Gerücht, dass Michela Abbondandolo in den Räumen des «PlanetOne» eine Mensa eröffnen soll? Karl-Heinz Restle lacht bei der Frage. «Wie solche Sachen immer gleich die Runde machen.» Aktuell führe man keine konkreten Verhandlungen mit der Wirtin der «Ilge», die ihr Restaurant Ende Mai 2024 schliessen wird. Dies liege daran, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar sei, wann der heutige Mieter Thomas Boll das Lokal räumen könne. «Er hat im Keller ein grosses Lager, für das er noch Platz sucht.» Der Mietvertrag laufe auf jeden Fall Ende des nächsten Jahres aus. «Korrekt ist, dass wir die Idee einer Mensa prüfen», bestätigt Restle. Ein entsprechender Wunsch sei auch immer wieder von Seiten der Mieterin FPT Motorenforschung geäussert worden. «Wir befinden uns aber erst in einer Idee-Sammelphase», stellt Restle klar. Nicht mehr in der Sammelphase, aber auch noch nicht weit genug fortgeschritten ist das Hotelprojekt, welches die ZIK Immo AG auf ihrer Parzelle hinter der «Ilge» plant. «Wir befinden uns derzeit mit der Stadt und der Ortsbildkommission in der Vorprüfung», so Restle. Vor allem die Materialisierung des Gebäudes sei aktuell Diskussionsthema. Einen konkreten Zeitplan gibt es hier folglich noch nicht. Angedacht ist ein Hotel mit rund 36 Zimmern, «ansonsten ist die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben». Und wie steht es um die Zukunft der «Wunderbar»? «Dort warten wir immer noch auf den Entscheid des Stadtrates zur Schutzwürdigkeit.»
«ZIKpunkt» will 2024 noch mehr Gas geben
Vor knapp einem halben Jahr öffnete der «ZIKpunkt» seine Türen, um dem regionalen Gewerbe einen Raum für den Austausch über Firmengrenzen hinaus zu ermöglichen. Vorstandsmitglied Thomas Utz nimmt eine kurze Bestandsaufnahme vor.
Thomas Utz, wen konnten Sie bisher für den «ZIKpunkt» gewinnen?
Der Raum wird aktuell hauptsächlich von Organisationen und Vereinen gebucht. Unternehmen nutzen die Räumlichkeiten noch selten. Hier ist noch einiges an der Bekanntmachung der Möglichkeiten im «ZIKpunkt» zu machen.
Wie sollen regionale Firmen zur Nutzung des «ZIKpunkts» animiert werden?
Wir stehen in engem Kontakt zur Initiative Zukunft Arbon, um das Angebot des «ZIKpunkt» dem Gewerbe und der Industrie näher zu bringen. Zudem sind wir mit unterschiedlichen Vereinen der Region wie beispielsweise der AVA Region Arbon und dem GTOB im Austausch.
Wie viele Mitglieder zählt der «ZIKpunkt» unterdessen?
Aktuell sind wir bei 23 aktiven Mitgliedern sowie drei Sponsoren. Die Mitgliederbewerbung werden wir ab dem nächsten Jahr verstärken. Bis dahin stehen auch Nichtmitgliedern unsere Workshop-Angebote frei zur Verfügung.
Wie steht es um die Suche nach einer Geschäftsleitung?
Wir haben ab 2024 zwei Stellen besetzen können. Einerseits eine Person im Backoffice, andererseits eine Netzwerkerin. Durch diese Stellenbesetzung können wir nun vermehrt vor Ort persönlich angesprochen werden und parallel auch Firmen und Organisationsbesuche organisieren.