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Saurer PK geht neue Wege

Die Pensionskasse der Saurer-Unternehmungen (PKSU) plant, ihre Arboner Liegenschaften in eine Stiftung einzubringen. Mit diesem Schritt will sie die Betreuung ihrer Immobilien professionalisieren und sich stärker auf ihre Kernaufgabe konzentrieren: die Altersvorsorge.

Kim Berenice Geser

Vier Wohnliegenschaften besitzt die Pensionskasse der Saurer-Unternehmungen (PKSU) in Arbon insgesamt: die Überbauungen Stacherholz und Obstgarten, eine Liegenschaft an der Romanshornerstrasse und natürlich das Saurer Hochhaus an der Brühlstrasse. Dieses Portfolio will die PKSU nun per Sacheinlage in eine auf Immobilienanlagen spezialisierte Stiftung einbringen. Konkret bedeutet dies: Das Immobilien-Portfolio der Saurer Pensionskasse geht an eine entsprechende Stiftung über. Die PKSU erhält im Gegenzug Anteile an der Stiftung in Höhe ihrer Einlagen. «Im Rahmen dieser Einlagen bleibt die PKSU also Miteigentümerin an den Liegenschaften», erläutert Benjamin Fröhlich, Stiftungsrats-Präsident der PKSU. Allerdings obliegen strategische und operative Entscheide künftig der Immobilienanlage-Stiftung, in welcher das Portfolio eingebracht wird. Welche diese sein wird, steht noch nicht fest. «Wir befinden uns in der finalen Ausschreibungsphase.» Im Rennen sind noch drei Kandidaten. Die Namen will Fröhlich mit Verweis auf den laufenden Prozess nicht nennen. «Was ich sagen kann, ist, dass es sich bei allen Bewerbenden um Stiftungen handelt, in die auch andere Pensionskassen investieren und die alle über reine Schweizer Immobilienportfolios verfügen.»

Mieter sind nicht betroffen

Die Übertragung der Liegenschaften an die Immobilienanlage-Stiftung ist im Verlauf dieses Sommers geplant. Die Mieterinnen und Mieter wurden diese Woche informiert. Für sie soll sich mit dem Vermieterwechsel nichts ändern, versichert Fröhlich: «Alle bestehenden Mietverhältnisse bleiben von der Transaktion unberührt und gehen vollumfänglich auf die neue Eigentümerschaft über.»

Benjamin Fröhlich ist seit 2023 Präsident des Stiftungsrats der Saurer Pensionskasse, die unter anderem im Besitz des Saurer Hochhauses ist.
Benjamin Fröhlich ist seit 2023 Präsident des Stiftungsrats der Saurer Pensionskasse, die unter anderem im Besitz des Saurer Hochhauses ist.
© z.V.g.

Die Kontinuität der Wohn- und Nutzungsverhältnisse bleibe somit gewährleistet. Auch übernommen wird voraussichtlich der Hauswart des Saurer Hochhauses, der aktuell mit einem 100 Prozent-Pensum bei der PKSU angestellt ist. Ob das Mandatsverhältnis mit der Privera AG unter der neuen Eigentümerschaft weitergeführt wird, ist indes noch nicht bekannt. Die St. Galler Firma ist derzeit noch im Auftrag der PKSU für die Bewirtschaftung und Verwaltung der Liegenschaften und Wohnungen zuständig. 

Schlankere Verwaltung von Nöten

Mit der Überführung ihres Immobilienvermögens verfolgt die PKSU zwei wesentliche Ziele. Das erste ist die Professionalisierung der Immobilienverwaltung. «Die strategische Bewirtschaftung eines Immobilienportfolios ist angesichts der heutigen Anforderungen und Vorgaben eine zeitintensive und aufwändige Angelegenheit, die ohne entsprechendes Fachwissen kaum zu bewerkstelligen ist», sagt Fröhlich. Um den professionellen Unterhalt und die Weiterentwicklung ihrer Liegenschaften auf die Dauer sicherzustellen, habe man sich deshalb entschieden, diese in fachmännische Hände zu übergeben. «Dadurch werden Synergien genutzt, Kosten optimiert und der langfristige Werterhalt gesichert.» Gleichzeitig werde mit der Stiftungslösung eine «stabile, auf Langfristigkeit ausgelegte Anlageform» genutzt, welche die Interessen der Versicherten weiterhin wahre. Als zweites Ziel ermöglicht die Auslagerung des Immobiliengeschäfts eine Fokussierung auf die Kernaufgaben der Pensionskasse: die berufliche Vorsorge. «Unsere Pensionskasse schrumpft», erläutert der Stiftungspräsident. Aktuell betreut die PKSU rund 350 Aktivversicherte und 370 Rentenbeziehende. Erstere sind hauptsächlich Angestellte der FPT Motorforschung AG und der Hadro AG in Arbon, sowie der «Garage Saurer» im Wallis, einem ehemaligen Saurer-Unternehmen, das längst selbstständig agiert, der Saurer-Pensionskasse jedoch treu blieb. Und obwohl sich Fröhlich sicher ist, dass es die PKSU noch lange geben wird, gilt es dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. «Einen personal und kostenintensiven Verwaltungsapparat können wir uns nicht mehr leisten.» Um die Verwaltungskosten zu minimieren, steht deshalb auch eine künftige Auslagerung der Geschäftsstelle zur Diskussion. «Dies wird aber frühestens in fünf Jahren der Fall sein», so Fröhlich. Dann nämlich könnte ein solcher Wechsel mit den Pensionierungen der beiden Angestellten der Geschäftsstelle vereinbart werden. Vorerst wurde die Leitung der Geschäftsstelle deshalb mit Tamara Sprung neu besetzt. Sie war knapp 20 Jahre CFO und Mitglied der Direktion bei der Versicherung Schweizer Hagel und übernimmt die Nachfolge von Thomas Baumer, der die Geschäftsleitung seit Mai 2019 inne hatte und sich per Ende Januar 2025 einer neuen Herausforderung zuwandte. 

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