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Schulhaus nimmt Form an

Ein Schuldorf im Grünen ist die Vision der Primarschule Stachen für den Ausbau ihrer Infrastruktur. Am besten umgesetzt wurde diese laut der Wettbewerbsjury von einem Luzerner Architekturbüro – inklusive Turnhalle auf fremdem Boden.

Kim Berenice Geser

«Pergola» so heisst das Siegerprojekt des Wettbewerbs zur Erweiterung des Schulzentrums Stachen. Es stammt aus der Feder der Jäger Charpié Architekten mit Sitz in Luzern und der Berchtold.Lenzin GmbH, einem Landschaftsarchitekten aus Zürich. Sie hatten sich gegen 33 Mitbewerber – von denen das Preisgericht acht Teams zur Teilnahme am Projektwettbewerb eingeladen hatte – durchgesetzt. Die Jury bestand aus drei Vertretenden der PSG Stachen, darunter Schulpräsident Jürgen Schwarzbek, und vier Architekten aus Heerbrugg, Zürich, Rorschach und Arbon (alle stimmberechtigt) sowie aus Experten ohne Stimmrecht, darunter Stadtpräsident René Walther, Stadtplanerin Aana M. Sharma-Bohni und Antonio Palaskas von der kantonalen Denkmalpflege. Die Eingabe der Vorschläge erfolgte anonym. «Wir wussten bis zum finalen Entscheid nicht, von wem das Siegerprojekt stammt», führt Schwarzbek das Verfahren aus. Die Wahl des Siegerprojekts begründet die Jury in ihrem Bericht damit, dass das Projekt «in hohem Masse geeignet» sei, die Vision des Schuldorfs im Grünen Realität werden zu lassen. Das längliche zweistöckige Gebäude, umgeben von viel grüner Freifläche, soll im hinteren Teil der Schulhaus-Wiese in direkter Nachbarschaft zu den angrenzenden Wohnhäusern zu stehen kommen. Also in etwa da, wo sich heute das Provisorium befindet. Eine leichte Verschiebung Richtung Süden ist von der Jury jedoch bereits angedacht, «um etwas mehr Distanz zu den benachbarten Wohnbauten zu schaffen». Die genaue Ausrichtung des Gebäudes, sowie die Einteilung der Schulräume, deren Erschliessung und die Kostenrechnung wird Teil der nun folgenden Detailbearbeitung des Projekts. 

Turnhalle für die Schublade

Den Planungskredit zur Ausarbeitung des definitiven Bauprojekts will die Schulbehörde im kommenden Herbst bei der Schulbürgerschaft abholen. Dieser wird sich auf den Bau des Schulhauses beschränken. Denn obwohl die Planung einer Turnhalle auf der Sportplatz-Parzelle vor dem bestehenden Schulhaus Teil der Wettbewerbsvorgaben war, ist deren Bau in den kommenden Jahren nicht angedacht, wie Schwarzbek betont. Ebenso wenig der Bau eines Parkplatzes, wo heute die WC-Anlage steht. Auch dieser ist im Siegerprojekt zwar aufgeführt, würde aber erst bei der Realisierung einer Turnhalle spruchreif. Derzeit hätte die PSG Stachen weder die finanziellen Mittel noch die Rechte am Boden, um diese Pläne zu realisieren. Allein um den Schulhaus-Neubau in absehbarer Zukunft stemmen zu können, erhöhte die Schulbehörde mit Zustimmung der Schulbürgerschaft bereits im März den Steuerfuss um acht Prozent auf neu 74 Prozent. Die ganzheitliche Planung habe jedoch einen wesentlichen Vorteil, resümiert der Schulpräsident: «Wenn es irgendwann so weit ist, kann das fertige Projekt einfach aus der Schublade geholt und so ein weiterer teurer Projektwettbewerb eingespart werden.» Wer diese Turnhalle dereinst bauen wird, steht allerdings noch in den Sternen. Das Land gehört der Stadt Arbon, welche es der PSG Stachen im Baurecht zu einem Quadratmeterpreis von 400 Franken überlassen hätte. Dies lehnte die PSG Stachen jedoch im April ab (siehe «felix.» Nr. 15/24). Sie hatte damals bereits den Architekturwettbewerb lanciert und den Bau des neuen Schulhauses auf ihrem eigenen Land geplant, statt wie ursprünglich einmal vorgesehen auf besagter städtischer Parzelle. 

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