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62,9 Mio. für Schulzentrum Lärche

Die Behörde der Sekundarschulgemeinde Arbon hat einen Rahmenkredit von 62,9 Mio. Franken für das neue Schulzentrum «Lärche» genehmigt und für die Volksabstimmung am 28. September freigegeben. Ebenso hat sie den Entwurf der Botschaft dazu verabschiedet. Der Bau des neuen Schulzentrums wird ohne Steuerfusserhöhung erfolgen können.

Das geplante neue Schulzentrum soll das Zentrum Reben 4 in der Altstadt ersetzen. Dieses geht an die Primarschulgemeinde Arbon über und wird deren Raumbedürfnisse mittelfristig abdecken. Die PSG-Schulbürgerschaft stimmte vor gut einem Jahr dem Kauf (12,382 Mio. Franken) zu. Die Sekundarschulbehörde hatte zuvor eine Erweiterung geprüft, um den starken Schülerzuwachs aufzufangen und Reserven zu schaffen. Ein Ausbau des Schulzentrums in der Altstadt im erforderlichen Umfang erwies sich jedoch als nicht machbar. Das Baugrundstück für das geplante neue Schulzentrum auf der 10’099 Quadratmeter grossen Parzelle «Lärche» im Südwesten der Stadt, zwischen der äusseren St. Gallerstrasse und der Brühlstrasse, gibt die Bürgergemeinde Arbon der Sekundarschulgemeinde im Baurecht ab. Es befindet sich bereits in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Dort wird die SSG den dringend benötigten zusätzlichen Schulraum in einem Neubau bereitstellen können. Für das Projekt beantragt die Schulbehörde der Schulbürgerschaft einen Rahmenkredit von 62,9 Mio. Franken.

Schulhaus, Sporthalle und Sportplatz

Realisiert werden soll ein viergeschossiges Schulhaus mit 22 Regelklassenzimmern, elf Gruppenräumen, diversen Fachunterrichtsräumen, einer Aula und einer Einstellhalle im nördlichen Bereich des Areals. Gestaltendes Element an der Südfassade ist eine Photovoltaikanlage. Zur St. Gallerstrasse hin ist die Erstellung einer Dreifachsporthalle geplant. Diese wird teilweise in den Boden abgesenkt. So kann platzsparend auf dem Hallendach, welches das Terrain maximal vier Meter überhöht, ein 1’900 Quadratmeter grosser Allwettersportplatz mit südseitiger Tribüne und rundumlaufenden Ballfanggitter erstellt werden. Das Raumprogramm war als Grundlage für den Projektwettbewerb vorgegeben worden. Für die Teilnahme hatten sich 50 Architektur- und Landschaftsarchitekturteams angemeldet, zugelassen wurden schliesslich elf. Entschieden wurde der Wettbewerb im November 2024 zugunsten von Isler Gysel Architekten und Heinrich Landschaftsarchitektur, Zürich / Winter-
thur, Amstein + Walthert (HLKS, Frauenfeld) sowie Pirmin Jung Schweiz AG (Holzbauingenieur, Frauenfeld). Deren Projekt wies den kostengünstigsten Ansatz und den geringsten Fussabdruck aus. Haustechnik- und Energiekonzept erfüllen nachhaltige Kriterien. In der Nutzung ist die Schulanlage funktional und flexibel. Durch die Lage der peripher gesetzten Baukörper – das Schulhaus als Holzkonstruktion, die Sporthalle als Betonbau konzipiert – entsteht mittig ein grosszügiger Pausenhof. Dieser ist mit Vegetationsinseln durchsetzt sowie Sitzpodesten möbliert. Auch ein Schulgarten und eine kleine Aussen-Arena mit Sitzstufen sind Teil des Grünkonzeptes. Zugänge zum Innenhof und zu den Eingangsbereichen von Schulhaus und Sporthalle gibt es sowohl via St. Galler- wie auch Thurgauer-/Brühlstrasse.

Investition ohne Steuererhöhung

Die Planung des erstrangierten Wettbewerbsprojektes auf der Basis einer Grobkostenschätzung war zwischen Dezember 2024 und April 2025 weiter vorangetrieben worden. Auch wurden in diesem Aufbereitungsprozess durch ein schweizweit tätiges Baukostenplanungsbüro die Kosten für den einzuholenden Rahmenkredit ermittelt und diese durch ein zweites Büro unabhängig überprüft. Zur Abstimmung am 28. September legt die SSG einen Rahmenkredit von 62,9 Mio. Franken für den «Lärche»-Neubau vor. Gegenüber dem ersten Kostenzusammenzug der Fachplaner haben Schulbehörde, Baukommission und die involvierten Planer Einsparungen von gut 5,5 Mio. Franken vorgenommen. Unter anderem betreffen diese das Mobiliar, das vom Schulzentrum Reben 4 übernommen wird. Ausserdem beinhalten sie Optimierungen bei der Materialwahl (Bodenbeläge, Oberflächen) und bei Raumflächen. Durch die vorausschauende Finanz- und Steuerpolitik wird die Investition ohne Steuerfusserhöhung realisiert werden können. Die Finanzbasis der Sekundarschulgemeinde ist solide. Mit dem aktuellen Eigenkapital von 12 Mio. Franken, davon 3 Mio. zur Vorfinanzierung, und dem Ertrag aus dem Verkauf des Rebenschulhauses 4 wird die Sekundarschulgemeinde die zusätzlichen Abschreibungen abfedern und die entstehenden Rechnungsdefizite decken können. Eine öffentliche Orientierungsversammlung ist für den 2. September, 19.30 Uhr, in der Aula des Schulzentrums Reben 25 vorgesehen. Eine entsprechende Information zu dieser Veranstaltung erfolgt zu gegebener Zeit.

Mehr Einwohner gleich mehr Schüler

Steigende Schülerzahlen begründen den grösseren Raumbedarf. Beschult die SSG heute rund 620 Jugendliche aus Arbon (mit Frasnacht und Stachen) sowie aus den Gemeinden Roggwil (mit Freidorf) und Steinach im weiteren Einzugsgebiet der SSG Arbon, werden es 2029 gut 700 sein. Darin nicht enthalten sind die Zuzüge, die aufgrund der im Einzugsgebiet der SSG nach wie vor hohen Bautätigkeit bedeutend sein werden. Bis zum geplanten Bezug des Sekundarschulzentrums «Lärche» in vier Jahren werden es Stand heute 40 Klassen, also fünf mehr als heute, sein – Tendenz aufgrund des anhaltend überdurchschnittlich hohen Bevölkerungswachstums weiter steigend.

Medienstelle SSG Arbon

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