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Artour fährt unter Vorbehalt

In den letzten Tagen konnte er immer öfter in der Arboner Altstadt gesichtet werden: der selbstfahrende Bus Artour. Kommenden Donnerstag steht seine offizielle Jungfernfahrt mit Fahrgästen an. Für den Publikumsverkehr steht das autonome Gefährt allerdings erst im Herbst zur Verfügung.

Kim Berenice Geser

Ursprünglich hätte «Artour» bereits ab Juni erste Gäste führerlos durch die Arboner Altstadt kutschieren sollen. Das Fahrzeug war bereits letzten Sommer beim türkischen Hersteller bestellt worden und traf diesen März in Arbon ein. Was nun noch fehlte, war die Ausnahmebewilligung des Bundesamts für Strassen (ASTRA). Diese beziehungsweise ihr Ausbleiben war es denn auch, was zur Verzögerung im Zeitplan führte. «Wir haben die Bewilligung eigentlich schon vor zwei Monaten erwartet», sagt Max Gimmel, Mitglied des Projektteams. Der autonom fahrende Bus sei jedoch, wie die Initianten auch immer wieder betonen, ein «einzigartiges Pilotprojekt». Das stellte man auch im ASTRA fest. «Die Komplexität und Einzigartigkeit des Projekts hat uns und die Behörden in den letzten Monaten intensiv beansprucht», bestätigt Projektleiter Hansueli Bruderer.

«Artour» übt seine Fahrroute in der Arboner Altstadt.
«Artour» übt seine Fahrroute in der Arboner Altstadt.
© Manuela Müller

Umso grösser war die Erleichterung als vor gut einer Woche das lang ersehnte Okay aus Bern kam. Umgehend wurde «Artour» auf die Strasse geschickt und ist seitdem beinahe täglich für Trainingsfahrten in der Altstadt unterwegs. Denn bevor der autonom fahrende Bus Gäste mitführen darf, muss er die Strecke bis ins kleinste Detail kennen. Und selbst danach fährt während der gesamten dreijährigen Pilotphase stets ein ausgebildeter Chauffeur als Sicherheitsfahrer mit. Dies ist eine behördliche Auflage. Auf der Hauptroute fährt der Bus in 20 bis 25 Minuten vom Bahnhof dem See entlang zum Hafen, von dort zum Schloss, über das ZIK zum Schwimmbad und durch die Altstadt wieder zurück zum Bahnhof. Die ersten Testfahrten zeigen ein positives Bild. Dennoch braucht «Artour» noch einige Zeit zum Üben. «Stand heute rechnen wir damit, dass wir im Herbst mit dem regulären Fahrplanbetrieb starten können», so Bruderer. An der offiziellen Jungfernfahrt am Donnerstag, 14. August, fährt der Bus deshalb eine verkürzte Strecke – und transportiert auch nur geladene Gäste. Darunter Vertreter des ASTRA und des Bundesamts für Verkehr, sowie Regierungsrat Urs Martin und Stadtpräsident René Walther.

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