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Alles eine Frage des Energiesystems

Aus der «Driving Experience» wird der «Energietag Horn» – Veranstalter Urs Schwegler erklärt, weshalb die diesjährige Ausgabe am 1. Juli unter einem neuen Namen stattfindet.

Laura Gansner

«An der ‹Driving Expierence› standen bisher jeweils die E-Fahrzeuge im Vordergrund», erklärt Urs Schwegler, der im Namen der «Electrosuisse» den neu benannten E-Mobilitätsanlass «Energietag Horn» organisiert. Zwar machen diese nach wie vor einen grossen Teil der Veranstaltung aus – verschiedene Modelle an E-Autos, E-Nutzfahrzeugen und E-Zweirädern stehen für Probefahrten zur Verfügung (siehe Kasten) – doch soll vor allem die Einbindung von E-Fahrzeugen in Gesamt-Energiesysteme im Zentrum stehen. Denn, wer sein Auto zuhause laden muss, macht dieses automatisch zum Teil des bestehenden Energiesystems. Urs Schwegler erklärt, dass die Besuchenden am Energietag deshalb in erster Linie darüber aufgeklärt werden sollen, wie sie effizient selbstproduzierten Strom für den eigenen Energiehaushalt nutzen.

Laden nach Wetterlage

«Es geht um das Gleichgewicht von Stromproduktion und -verbrauch», führt Schwegler aus. Oder, um es anders zu formulieren: Selbstproduzierter Strom soll möglichst dann verbraucht werden, wenn er hergestellt wird. «Hat man beispielsweise Solaranlagen auf dem Dach, sollte man das Laden des Elektro-Autos dem Wetterbericht anpassen», erläutert Schwegler. Denn wer weiss, dass in den nächsten drei Tagen Regenwetter herrscht, kann sein E-Fahrzeug gezielt an dem noch übrig bleibenden Sonnentag aufladen, so dass weder Strom gespeichert noch bei nicht-vorhandener Reserve das Stromnetz angezapft werden muss. «Wasser für den Boiler muss man dank Solarzellen auf dem Dach ja auch nicht mehr während der Nacht aufgrund des Nachttarifs wärmen, sondern kann dies vom Sonnenschein abhängig machen.» Ein sinnvolles Energiesystem für das eigene Haus einzurichten, mit dem Ziel, möglichst viel Strom selbst zu produzieren, sei nicht gerade trivial, so Schwegler: «Deshalb sind am ‹Energietag Horn› auch zahlreiche Fachleute von ‹Electrosuisse› und dem Kanton Thurgau mit dabei, die aufzeigen welche ersten Schritte sinnvoll sind.»

Strom sinnvoll einteilen

Neben Privatpersonen richtet sich die Veranstaltung auch an Immobilienbesitzer, denn auch Ladeinfrastrukturen in Mehrfamilienhäusern werden ein Thema am «Energietag Horn» sein. Zwar habe sich die Batteriekapazität und Ladeleistung in den letzten drei Jahrzehnten stark verbessert. Schwegler erzählt von seinem Peugeot 160, den er vor 30 Jahren fuhr und der mit sechs Stunden Ladezeit eine Reichweite von 80 Kilometern hatte. Heute gebe es Modelle, die mit 18 Minuten Ladezeit bis zu 450 Kilometer weit kommen. Doch selbst mit E-Fahrzeugen auf dem neusten Stand werde eine Hauszuleitung überlastet, wenn bei Feierabend alle gleichzeitig ihre Autos simultan ans Stromnetz anschliessen. Um dies zu umgehen, brauche es ein Lademanagement, erläutert Schwegler: «Damit werden die Fahrzeuge gleichmässig geladen, so dass am Morgen alle voll sind, ohne dabei die Kapazitäten der Hauszuleitung zu übersteigen.»

«Energietag Horn»

Der «Energietag Horn» findet am Samstag, 1. Juli, auf dem Gelände der Welser AG in Horn statt. Der Anlass dauert von 9 bis 16 Uhr und bietet den Besuchenden die Möglichkeit, rund 30 E-Fahrzeuge auszuprobieren. Verschiedene Hersteller von Photovoltaik-Anlagen und Ladeinfrastrukturen klären Interessenten über effiziente Solarstromnutzung und Gesamt-Energiesysteme auf. Probefahrten und Beratungstermine können bereits im Vorfeld unter e-mobile.ch gebucht werden.
Info-Abend im Vorfeld
Wer sich dem Thema Elektormobilität ausführlicher widmen möchte, kann am 26. Juni am Informationsabend der «Electrosuisse» im Bad Horn teilnehmen, an welchem sich die Teilnehmenden in Workshop in die Thematik vertiefen können. Anmeldung unter e-mobile.ch/veranstaltungen.

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