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Alter Treff, neue Leitung

Der Jugendtreff Horn wird neu von der Gemeinde geführt. Der bisher zuständige Verein hat sich aufgelöst. Eine Entwicklung, welche die ehemalige Präsidentin als Gewinn wertet.

Laura Gansner

Bei der Auflösung eines Vereins denkt man eher weniger an einen Sieg. Anders die ehemalige Vereinspräsidentin des Jugendtreffs WIWA Horn, Karolin Halter: «Dass die Gemeinde nun verantwortlich ist für den Verein, ist für den ehemaligen Vorstand ein grosser Erfolg.» Denn zuvor suchte dieser zwei Jahre lang vergeblich nach Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Es war dem Umstand zu verdanken, dass Thierry Kurtzemann als Gemeindevertreter im Vorstand Einsitz nahm, dass der Vorstand seine Schwierigkeiten frühzeitig bei der Exekutive vorbringen konnte. «Wir konnten dem Gemeinderat schlüssig erklären, dass es sich beim Jugendtreff um einen ‹Service Public› handelt, der auch der Verwaltung angegliedert sein sollte.» In vielen Gemeinden sei dies bereits Usus und habe gewichtige Vorteile, erklärt Halter, die derzeit für den Gemeinderat kandidiert.  So ergeben sich beispielsweise Synergien in der Buchhaltung, Administration und Kommunikation. Und auch in der Personalrekrutierung hat die Angliederung des Vereins an die Gemeinde Vorteile. Vorteile, welchen sich auch der Horner Gemeindepräsident Thierry Kurtzemann bewusst ist.

Vorteil: Anstellungsverhältnis

«Bei der Suche eines Sozialarbeiters für den Jugendtreff hat sich gezeigt, dass die Anstellung über einen Verein gegenüber einer Anstellung durch die Gemeinde ein Nachteil auf dem Arbeitsmarkt ist», erklärt Thierry Kurtzemann auf Nachfrage. Denn dort seien, anders als auf der Gemeinde, Sozialarbeitende mit einem kleinen Pensum rar. Abgesehen vom Anstellungsverhältnis der leitenden Person des Jugendtreffs ändere sich jedoch für das «WIWA Horn» nichts, erklärt der Gemeindepräsident. Mit der Erstellung eines Fonds werde dafür gesorgt, dass die Verwendung des aktuellen Vermögens für den Jugendtreff sichergestellt ist. «Die Beiträge der Korporationen bleiben gleich.» Jährlich sind dies 21 500 Franken von der Gemeinde, je 2500 Franken der beiden Kirchgemeinden und 12 500 Franken der Primarschulgemeinde. «Ein Überschuss im Abschluss fliesst in den Fonds. Sollte ein Defizit entstehen, wird die Differenz aus dem Fonds bezogen.» Das neue Fondsreglement des Jugendtreffs liegt noch bis 30. November auf der Gemeindeverwaltung Horn auf. Bis dann ist das Reglement dem fakultativen Referendum unterstellt. 

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