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Reto Neuber (Jahrgang 1993) ist ledig und Fraktionspräsident der Mitte.

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Da waren’s wieder drei

Das Rennen um den freiwerdenden Sitz im Arboner Stadtrat nimmt noch einmal Fahrt auf. Diese Woche gab Reto Neuber (Die Mitte) überraschend seine Kandidatur für den zweiten Wahlgang bekannt. 

Kim Berenice Geser

Reto Neuber, Sie kommen reichlich spät mit Ihren Stadtrats-Ambitionen hinter dem Berg hervor. Warum das?

Ich hatte die Kandidatur eigentlich schon für den ersten Wahlgang ins Auge gefasst, konnte mit meinem Arbeitgeber aber nicht rechtzeitig klären, ob ich mein Pensum bei einer Wahl reduzieren kann. Da ich nicht mit einem zweiten Wahlgang gerechnet habe, habe ich meine Ambitionen im Vorfeld auch nicht öffentlich gemacht.

Scheinbar scheint die Sache mit dem Pensum nun geklärt. 

Dem ist so.

Und was bewegt Sie zur Kandidatur?

Einerseits das Ressort. Der Bereich Soziales und Gesellschaft reizt mich sehr. Andererseits die Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Ich wurde in den letzten Wochen und Monaten immer wieder zu einer Kandidatur ermutigt.

«Ich bin jemanden, der in Arbon verwurzelt, empathisch, mutig, offen für Neues ist und politische Erfahrung mitbringt.»
Reto Neuber

Sie haben Ihre Kandidatur erst nach dem Rückzug von Reto Gmür (BFA) bekannt gegeben. Hoffen Sie, dessen Stimmen zu erben?

Ich wäre auch ohne Retos Rückzug zu einem zweiten Wahlgang angetreten. Dass mein Entscheid nicht bei allen gut ankommt, ist mir klar. Die vielen Stimmen für Vereinzelte im ersten Wahlgang zeigen aber, dass es in Arbon noch viele unentschlossene Wählende gibt. Mit meiner Kandidatur biete ich ihnen eine zusätzliche Option. Man kennt mich und weiss, was man wählt, wenn man mich wählt.

Das wäre?

Jemanden, der in Arbon verwurzelt, empathisch, mutig, offen für Neues ist und politische Erfahrung mitbringt. Ich sitze seit 2016 im Stadtparlament. Mit den politischen Gegebenheiten bin ich also bestens vertraut. Zudem war ich vier Jahre lang in der Sozialhilfebehörde und hätte dieses Amt auch gerne weitergeführt, hätte ich es nicht aufgrund der Sitzverteilung im Parlament abgeben müssen. 

Was befähigt Sie überdies zu diesem Amt und dem Ressort Soziales?

Neben meiner Tätigkeit als Versuchsmechaniker bei der FPT Motorenforschung führe ich gemeinsam mit meinen Geschäftspartnern ein Unternehmen im Bereich der Immobilienentwicklung, bringe somit auch Führungsqualitäten mit. Dieses Jahr habe ich zudem eine Firma im Spitex-Bereich im Kanton Zug gegründet und setze mich aktuell intensiv mit dem Bereich ambulante Pflege auseinander.

Reto Neuber (2 v. l., Jahrgang 1993) ist ledig und Fraktionspräsident der Mitte.
Reto Neuber (1. v. l., Jahrgang 1993) ist ledig und Fraktionspräsident der Mitte.
© z.V.g.

Bleibt da Zeit für den Stadtrat?

Auf jeden Fall. Bei einer Wahl würde ich den Sitz im Parlament abgeben müssen und, wie gesagt, mein Pensum reduzieren. So wären zusätzliche Ressourcen frei. 

Wo gedenken Sie, politische Schwerpunkte zu setzen?

Im Bereich Soziales will ich die grosse Fachkompetenz des Arboner Sozialamtes nach aussen tragen und die Dienstleistungen wo nötig mit neuen Angeboten ergänzen, so wie das beispielsweise mit dem Job-Coaching in der Vergangenheit bereits gemacht wurde. Im Bereich Gesellschaft strebe ich den weiteren Ausbau des bereits guten touristischen Angebots an. Wichtig ist mir auch die Förderung der kulturellen Gemeinschaft, unabhängig der Herkunft. Und als junger Kandidat ist es mir ein Anliegen, dass auch andere junge Menschen die Möglichkeit bekommen, ihre Ideen einzubringen. Deshalb ist eine junge Vertretung im Stadtrat wichtig. 

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