Drei Parteien, drei Kandidaten, ein Sitz
Kim Berenice GeserEin Unternehmer, ein Student und ein Antiquitätenhändler wollen in den Stadtrat ... Nein, das ist nicht der Anfang eines Witzes, sondern das Berufsprofil der drei Kandidaten für die Ersatzwahlen in den Arboner Stadtrat am 22. September. Um das Amt bewerben sich der ehemalige Stadtrat und Inhaber einer Firma für Innenausstattung und Bootssattlerei in Arbon Jörg Zimmermann (1972, SVP); Elia Eccher, Betriebswirtschaftsstudent an der Hochschule St. Gallen (2004, SP) und Reto Gmür, Kaufmann, Antiquitätenhändler und amtierendes Mitglied des Arboner Stadtparlaments (1966, Bürger Fraktion Arbon). Die SVP strebt mit ihrem Kandidaten den Wiedereinzug in den Stadtrat an. Die dort fehlende Vertretung der bürgerlichen Partei ist ihr ein Dorn im Auge. «Wir sprechen auch hier in Arbon von einem Konkordanzsystem», betont Jörg Zimmermann. Die SVP-Fraktion stellt 6 von 30 Sitzen im Parlament. Die SP, welche in der Fraktion mit den Grünen 9 Sitze im Parlament und zwei im Stadtrat stellt, hält einen weiteren Sitz für gerechtfertigt. Ihr Kandidat Elia Eccher sagt dazu: «Im Bundesrat kann man von einer Zauberformel sprechen, in Arbon macht dies wenig Sinn.» Auf kommunaler Ebene müsse das Miteinander im Zentrum stehen. Dieses Miteinander würde bei der Wahl des SP-Kandidaten eine linksgrüne Mehrheit von drei zu zwei Mitgliedern im Stadtrat bedeuten. Dieser will auch die Bürger Fraktion Arbon entgegenwirken. Die vor fünf Jahren durch Reto Gmür mitbegründete und präsidierte Partei verpflichtet sich, laut eigenen Angaben, nur der Stadt Arbon und ihrer Bevölkerung. Sie stellt seit den Gesamterneuerungswahlen 2023 einen Sitz im Parlament und will nun auch ein Mitspracherecht im Stadtrat. Die Parteileitung begründet dies damit, dass man fähige Kandidaten habe und mit solchen auch schon vor einem Jahr angetreten sei.