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Ein «Strandgarten» für alle und alle für ihn

Der «Strandgarten» erlebt eine Welle der Solidarität, nachdem die Sommerbar am Horner Seeufer letzte Woche in einem Leserbrief Kritik einstecken musste.

Kim Berenice Geser

«Liebes ‹felix.›-Team. Ich habe lange überlegt, ob ich euch schreiben soll, aber es ist mir ein Anliegen, etwas zu sagen.» So oder ähnlich beginnen diverse E-Mails, die diese Woche auf der Redaktion eingingen. Die Schreibenden hatten alle dasselbe Anliegen: Eine Lanze für den «Strandgarten» zu brechen. Dessen musikalische Veranstaltungen unter freiem Himmel wurden letzte Woche in einem Leserbrief vehement kritisiert. Ebenso die Gemeinde Horn, welche besagte Anlässe bewilligt. Für die Natur, die Anwohnenden, aber auch die Gäste, welche die Ruhe am See geniessen, sei das «Partylokal» im Naherholungsgebiet am falschen Ort. 

Ein Ort des Glücks

Von wegen, befanden die Freundinnen und Freunde des «Strandgartens»: Das sommerliche Gastroangebot bereichere die Region, locke Gäste von Nah und Fern an und trage zu einer lebendigen Gemeinschaft bei. «Der Bodensee ist ein Ort der Erholung, aber auch ein Ort der Begegnung», schreibt beispielsweise René Künzler, der in Rorschacherberg wohnt. Wer Ruhe und Natur geniessen wolle, finde am See zahlreiche Plätze, hält Marc Wetzold fest, ein ehemaliger Steinacher, der heute in Abtwil wohnt und den «Strandgarten» regelmässig besucht. Und die Hornerin Nina Lalonde betont, der «Strandgarten» sei ein Ort des Glücks, der für alle offen stehe.

Appell an die Toleranz

Und was sagt die Gemeinde zum vermeintlichen Partylokal? Man sei durchaus zurückhaltend, was die Bewilligung von Veranstaltungen am Seeufer betreffe, sei dieses doch ein Naherholungsgebiet, hält Gemeindepräsident Thierry Kurtzemann fest, fügt jedoch an: «Wenn temporäre Lärmquellen von Anwohnern tagsüber oder abends nicht mehr toleriert werden, dann gibt es kein SummerDays Festival oder kein Seefest mehr. Wollen wir das?» Man appelliere deshalb an die Toleranz. Das Publikum des «Strandgartens» sei nach Ansicht der Gemeinde weder ein lautes noch ein undiszipliniertes. Solange der Lärmschutz, das Polizeireglement und die Nachtruhe eingehalten würden, sehe man keinen Handlungsbedarf. Zum Schluss empfiehlt Kurtzemann: Wer sich gestört fühle, solle mit den Veranstaltern in den Dialog treten. «Dafür braucht es keine Gesetze und auch keine Gemeinde.» Das sieht auch «Strandgarten»-Betreiber Andreas Bommer so: «Wir sind immer offen für ein Gespräch.» Denn Lösungen liessen sich am besten gemeinsam finden.

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