Familienbande für den «Löwen»
Laura GansnerMitte Juli haben Gabj und Jacques Neher in der Wirtschaft zum Löwen noch das letzte Mal die Kellen gerührt und Tische bedient, danach sind sie in Pension gegangen. Diese konnten sie beruhigt antreten, denn die Übernahme des Speiselokals konnten sie nach zwei Jahren Suche regeln: Ab diesem Wochenende kocht im «Löwen» Mirco Widmer, während Marlis Germann als Gastgeberin tätig sein wird. Das Pächter-Duo ist nicht etwa ein Paar, sondern Mutter und Sohn. «Der Vorteil ist, bei uns kommt es sicher nicht zur Scheidung», lacht Marlis Germann. Weder sie noch Widmer machen sich Sorgen um die Zusammenarbeit. «Wir haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis», betont Widmer. Ausserdem profitiert er von Germanns Vernetzung in der Region. Schliesslich ist sie nicht das erste Mal als Gastgeberin tätig.
Ein Traum geht in Erfüllung
Seit rund 14 Jahren sei sie nun bereits selbständig in der Gastronomie tätig, erzählt Marlis Germann. «Ich bin einfach mit Leidenschaft Gastgeberin», bekräftigt sie. Leidenschaft besitzt auch Mirco Widmer für das Gastgewerbe, insbesondere für die Aufgaben in der Küche. Seine berufliche Laufbahn startete im Restaurant Römerhof in Arbon, wo er seine Lehre absolvierte. Nach dem Militärdienst, einem Auslandaufenthalt bei Sternekoch Johann Laver und verschiedenen Stationen bei Gourmet-Restaurants kehrte Widmer zurück in die Ostschweiz. Während er in St. Gallen die Ausbildung zum Chefkoch absolvierte, kochte er im Restaurant Mammertsberg – mit dem klaren Ziel, bald selbständig zu werden. «Das war schon immer mein grosser Traum», berichtet Widmer. Da habe er von der Nachfolgersuche für den «Löwen» gehört und die Chance genutzt. Nun steht diesen Sonntag, 10. September, von 11 bis 16 Uhr, die Neueröffnung der Wirtschaft zum Löwen vor der Tür. Die Gäste sind eingeladen, das neue Pächter-Duo bei einem Apéro kennenzulernen und den «Löwen» nach seiner «sanften Renovation», wie Germann die Umbauarbeiten bezeichnet, neu zu entdecken. Altbewährte klassische Gerichte sollen leicht und modern in Szene gesetzt werden, so Widmer: «Regionalität und Saisonalität der Produkte stehen im Vordergrund.»