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Gar nicht mal so cool

Die Schweizer Band Dabu Fantastic steht morgen Samstag bereits zum zweiten Mal auf der OpenairBühne des SummerDays Festivals. Frontmann Dabu Bucher erzählt, weshalb Vereine das Rückgrat der Nation sind und wo man ihn nach dem Konzert antrifft.

Laura Gansner

Dabu Bucher, das letzte Album von Dabu Fantastic erschien 2022 unter dem Namen «So Easy». Auf dem Album strotzen die Texte von Zuversicht und Lebensfreude. Wie gelang es, dass ihr nach zwei Jahren, die für viele eher schwierig, gar hoffnungslos waren, mit so optimistischer Musik zurückkommt?

Ich besitze grundsätzlich die Fähigkeit, in allem etwas Positives zu finden. So habe ich während der Pandemie den erzwungenen Stillstand genutzt, um jeden Tag zu schreiben, was mir richtig Spass gemacht hat. Aber natürlich, es war nicht nur einfach und ich bin froh, haben sich die Dinge wieder geändert, kann man seine Freunde, seine Familie wieder umarmen und können wir wieder zusammenkommen.

Das «Zusammenkommen» ist ein grosses Thema auf dem Album, besonders das gemeinsame Singen. Ihr spielt mit Chorelementen, habt mit «Männerchor und Frauechor» eine regelrechte Chor-Hymne kreiert. Weshalb dieser Fokus?

Das hat zwei Gründe. Einerseits war es mir wichtig, das Vereinsleben zu zelebrieren. Vereine halten unser Land zusammen, davon bin ich überzeugt. Egal ob Chor, Fussballclub oder Pfadi, diese Zusammenschlüsse sind regelrechte Integrationsmaschinen. Dank ihnen findet jeder schräge Vogel irgendwo sozialen Anschluss. Andererseits ging es mir konkret um die Chormusik. Die fasziniert mich schon mein Leben lang, ich habe auch schon Chöre geleitet. Nun dachte ich mir, es müsste doch möglich sein, Schweizer Pop mit Chormusik zu verbinden und haben deshalb verschiedene Stilelemente aus dem Chorgesang in unsere Lieder eingeflochten.

Pop trifft Chormusik, Stadt trifft Land: Ist eure Musik auch als Überbrückung zwischen diesen zwei «Welten» zu verstehen?

Das Album hat sehr stark etwas mit Stadt und Land zu tun. Wir spielen es nun schon fast zwei Jahre live und ob wir es in der Stadt oder auf dem Land spielen: Es funktioniert. Das unterstützt mich in der Meinung, dass die Unterschiede zwischen Stadt und Land oft mehr «herangeschwätzt» als tatsächlich existent sind. Ganz ehrlich, egal wo ich bin: Wenn ich mit jemandem ein Bier nehme, habe ich immer etwas zu reden. Überall haben wir doch dasselbe Bedürfnis, Gemeinschaft zu teilen.

Noch bis Ende Jahr tourt Dabu Bucher mit Dabu Fantastic mit dem aktuellen Album «So Easy» durch die Schweiz.
Noch bis Ende Jahr tourt Dabu Bucher mit Dabu Fantastic mit dem aktuellen Album «So Easy» durch die Schweiz.
© z.V.g.

Auf der Webseite des SummerDays Festivals ist folgendes Zitat von dir zu lesen: «Noch nie war ich so sehr bei mir, noch nie habe ich mich und die Musik intensiver gespürt als auf diesem Album». Weshalb ging dir die Arbeit an «So Easy» so nahe?

Ich habe bei diesem Album jegliche «Coolness» losgelassen, die ich dachte, dass ich sie haben müsste. Das hat dazu geführt, dass ich die Wörter so gesagt habe, wie ich sie fühlte. Und nun ist «So Easy» unser bisher erfolgreichstes Album.

Am Samstag steht ihr am «SummerDays» auf der Bühne. Auf welche Musikerin oder welchen Musiker freust du dich als Zuhörer am meisten?

Ich bin ehrlich, ich gehe entweder als Musiker oder als Gast an ein Festival. Ich freue mich also vor allem auf eine gute Zeit mit dem Publikum – auf der Bühne und danach an der Bar.

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