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Heinehof in den Startlöchern

Tut sich endlich was im Arboner Heinehof? Die Auflage des Baugesuchs ging Mitte dieser Woche zu Ende. Kommt es aufgrund von Einsprachen nicht noch zu Verspätungen, plant die Bauherrin im kommenden Jahr mit den Arbeiten zu beginnen.

Kim Berenice Geser

Seit Wochen ist die Wohnsiedlung Heinehof in Arbon mit Brettern verbarikadiert. An der Fassade bröckelt der Putz ab und die ehemals bunten Häuser machen einen trostlosen Eindruck. Mehrmals machte die Siedlung in den vergangenen Jahren bereits Schlagzeilen – sie verkomme zur Müllhalde, lautete der Vorwurf. Doch dies soll sich bald ändern. Bis diesen Mittwoch lag das Baugesuch für die Sanierung der bestehenden Bauten sowie die geplanten neuen Zwischenbauten bei der Stadt auf. Die insgesamt 14 Häuser werden komplett saniert und mit sechs Zwischenbauten verbunden. Darin kommen neu die Küchen zu liegen. Ausserdem erhalten so die meisten Wohnungen einen Balkon beziehungsweise eine Dachterrasse. Total wird die sanierte Siedlung 54 Mietwohnungen zwischen drei und fünf Zimmern enthalten. Der Kosten für die Sanierung belaufen sich laut Baugesuch auf 17,5 Mio. Franken.

Der Heinehof soll bald in neuem Glanz erstrahlen.
Der Heinehof soll bald in neuem Glanz erstrahlen.
© Kim Berenice Geser

«Vernünftig und zahlbar»

Zu den Mietpreisen will sich Fredi Bürke, Leiter Immobilien der AG für städtisches Wohnen, welche den Heinehof vor zehn Jahren erworben hatte, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äussern. «Die Mietpreise sind noch nicht definiert», sagt er auf Anfrage. Die AG für städtisches Wohnen sei jedoch nicht bekannt für horrende Mieten. «Es werden vernünftige und zahlbare Mieten sein», hält er fest. Dies nicht zuletzt, weil man sich explizit Familien mit Kindern als Mieter wünsche. Entsprechend soll auch der Innenhof der Siedlung künftig gestaltet sein. «Es wird einen grossen Spielplatz und viel Grünfläche geben», so Bürki. Eigentlich wäre auch ein Gemeinschaftsraum anstelle des heutigen Waschhauses angedacht gewesen. «Wie sich herausstellte, haben wir jedoch zu wenig Veloabstellplätze, deshalb wird das Waschhaus nun zum Veloraum umfunktioniert.» Anpassungen gibt es auch bei der Parkplatz-Situation. Im Gestaltungsplan der denkmalgeschützten Siedlung wären 44 Parkplätze vorgesehen gewesen, im Baugesuch sind es noch deren 31, 20 davon entlang der Hamelstrasse, die übrigen 11 im Innenhof. «Aufgrund des Abbruchs der Einzelgaragen zugunsten der Aussenraumgestaltung im Innenhof und der mit Bäumen aufgelockerten Parkfläche im südlichen Bereich kann die geforderte Anzahl Parkplätze nicht angeboten werden», lautet die Begründung im Baugesuch. Die Zu- und Wegfahrt auf das Areal erfolgt über den öffentlichen Fuss- und Veloweg ab der Landquartstrasse, die interne Erschliessung der Gebäude sowie die Notzufahrt für Lösch- und Rettungsfahrzeuge über den Innenhof. Zusätzlich ist ein Verbindungsweg ab der Landquartstrasse in den Innenhof vorgesehen.

Asbest und andere Schadstoffe

Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht klar, ob und wie viele Einsprachen auf das Baugesuch eingingen. Die Stadt wartet nach Auflageende jeweils noch eine Woche auf mögliche fristgerecht aufgegebenen Postsendungen. Bürki will deshalb auch noch keine detaillierten Auskünfte zum weiteren Terminplan geben. «Klar ist, sobald wir die Bewilligung haben, legen wir los.» Diese könnte nach Angaben der städtischen Bauverwaltung aber noch zwischen drei bis sechs Monaten in Anspruch nehmen, je nachdem wie schnell das Gesuch im Stadtrat behandelt werden kann. Und immer unter der Prämisse, dass keine Einsprachen eingingen. Ist die Bewilligung einmal da, folgt in einem ersten Schritt die Schadstoff-Sanierung. In allen 14 Häusern wurden verschiedene schädliche Materialien entdeckt. Darunter vor allem asbesthaltiger Fensterkitt und bleihaltige Leitungen. Auf die Frage, ob der Zugang zum Heinehof deshalb seit geraumer Zeit mit Bretterwänden abgesperrt ist, verneint Fredi Bürke: «Die Absperrungen haben wir wegen der zunehmenden Vandaleakte installiert.» Genützt hätten sie jedoch wenig, ebenso wenig wie die etlichen Strafanzeigen. Es bleibt deshalb zu hoffen, dass die Sanierung und der Ausbau zügig voranschreiten können, und der Heinehof so sein Image als städtische Müllkippe wieder los wird.

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