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«Hier ist es wie in einer grossen Stube»

Im «Goldige Öpfel» zieht wieder Leben und dazu ein Hauch Wallis ein. Der neue Wirt – in der Region kein Unbekannter – erfüllt sich mit der Übernahme des kultigen Lokals in Frasnacht einen Traum und der Bevölkerung den Wunsch eines Restaurants im Quartier.

Kim Berenice Geser

Zwei Jahre lang waren die Türen des «Goldigen Öpfels» geschlossen. Mit Ausnahme der Donnerstage. Da hielt die Liegenschaftsbesitzerin Claudia von Niederhäusern die Stellung und den Stammtisch aufrecht. Umso grösser ist ihre Freude, dass nach der Pächter-Durststrecke das Geschäft jetzt wieder läuft. Übernommen hat den Betrieb nämlich seit wenigen Wochen André Clavien. Der 64-jährige Walliser führte zuletzt das «Hafenglöggli» in Romanshorn. «Mit dem ’Goldige Öpfel’ habe ich aber schon lange geliebäugelt», verrät er im Gespräch. Es sei schon immer sein Wunsch gewesen, die letzten Jahre seines Berufslebens in einem kleinen Lokal ausklingen zu lassen. Doch bis vor Kurzem war er noch nicht bereit zu diesem Schritt. «Diesen Sommer habe ich allerdings gemerkt, dass diese 17-Stunden-Tage an mir zehren.» Er wusste, jetzt muss er handeln, will er weiterhin die Freude und Leidenschaft an seinem Beruf behalten. «Und das hier» – er macht eine Handbewegung, die das ganze Restaurant einschliesst – «das ist für mich schon fast mehr Hobby als Beruf», sagt er schwärmerisch mit diesem Hauch französischem Akzent, den er sich auch nach 40 Jahren in der Ostschweiz erhalten hat. Geblieben ist auch die Liebe zur Walliser Küche, die ihm von seiner Mutter in die Wiege gelegt wurde. Sie führte im Wallis ein Restaurant, der Vater war Weinbauer. Beide elterlichen Passionen lebt Clavien heute mit seiner Küche und dem Weinhandel aus, den er seit vielen Jahren betreibt. So stehen auf der Speisekarte des «Goldigen Öpfels» natürlich Gerichte mit dieser Prise Wallis: Raclette, Fondue (Käse und Fleisch) oder auch Ravioli mit Walliser Füllung. Offen hat Clavien von Donnerstag bis Samstag ab 16 Uhr und sonntags und montags ab 11 Uhr. Abends gilt: Licht an = offen, Licht aus = geschlossen. Die ersten Bankette und Veranstaltungen, zum Beispiel das grosse Käsebuffet in Zusammenarbeit mit «Eberle Spezialitäten» durfte der Wirt bereits erfolgreich über die Bühne bringen. «Und auch sonst sind die Tische immer gut besetzt, oft auch mit Gästen, die im Quartier wohnen», freut sich der Wirt und fügt zufrieden an: «Hier ist es wie in einer grossen Stube.»

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