Kunstraub im Schloss
Kim Berenice Geser , Manuela MüllerEs ist ein Schock, als Georgeta Abagiu und Michael Wintgen diesen Mittwoch die «Arte Arbon» für den Publikumsverkehr öffnen wollen: Eine leere schwarze Wand und zwei kahle Stellen erwarten sie, wo eigentlich Gemälde der Künstler Liubov Zhurko, Marlon Zimmermann und Gerardo Vivas Miranda hängen sollten. Fünf Stück sind es insgesamt, die fehlen. Ihr Gesamtwert beträgt über 5’000 Franken. Eines der entwendeten Kunstwerke war sogar bereits verkauft. Der Diebstahl muss sich zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen ereignet haben. «Vermutlich haben sich die Täter einschliessen lassen und sind durch den Notausgang aus dem Gebäude gelangt», kombiniert Michael Wintgen. Der Arboner Fotograf hilft bei der Organisation der Kunstausstellung im Schloss, an der er auch mit eigenen Werken vertreten ist.

«Bis die Polizei kam, dachte ich noch, Michael wolle mich auf den Arm nehmen», berichtet Künstler Gerardo Vivas Miranda. Doch als er diese eintreffen sah, wurde ihm klar, dass seine drei Bilder wirklich gestohlen wurden. Während die Polizei im Schloss mit der Befragung und Spurensicherung zugange ist, suchen die übrigen Anwesenden das ganze Areal ab. Ohne Erfolg – die Bilder bleiben unauffindbar. Die Bestürzung ist bei allen Beteiligten gross. «So etwas ist uns bisher noch nie passiert», sagt Kuratorin Georgeta Abagiu, die sich an der frischen Luft im Schlosshof wieder sammelte. Sie hat die Kunstausstellung Arte Arbon ins Leben gerufen und richtet diese zum dritten Mal aus. Ab sofort wird sie sämtliche frei zugänglichen Bilder abends wegschliessen.