Auch in Roggwil gibt es keine Steuerfusssenkung
Nach einer Stunde hatte Kevin Länzlinger seine zweite Versammlung als Roggwiler Gemeindepräsident am vergangenen Montagabend bereits wieder hinter sich. Nach einem etwas holprigen Start, führte er dennoch kompetent durch die Traktanden des Abends. Anwesend waren 127 Roggwilerinnen und Roggwiler, was einem Stimmenanteil von 5,34 Prozent entspricht. Haupttraktanden des Abends: Beratung und Antrag des Budgets 2026 und die Festlegung des Steuerfusses. Dieser soll bei 44 Prozent bleiben. «Selbstverständlich hat sich der Gemeinderat überlegt, ob eine Steuerfusssenkung theoretisch möglich wäre. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet und auch der Abschluss für dieses Jahr wird voraussichtlich eher positiv aussehen», erläutert der Gemeindepräsident.
Dennoch kam der Gemeinderat nach «sorgfältiger Klärung» zum Entschluss, den Steuerfuss zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu senken. Denn der Ertragsüberschuss des Budgets 2026 mit 100’000 Franken sei auf die Marktwertanpassung zweier Liegenschaften (Ochsenplatz und altes Feuerwehrdepot) von total 643’500 Franken zurückzuführen. Dieser Wert sei rein buchhalterischer Natur und die Gemeinde würde ohne diese Neubestimmung des Wertes mit einem Minus abschliessen. Zudem gebe es markant steigende Kosten im Bereich Gesundheit und Soziale Sicherheit, welche kaum Spielraum bieten würden und gebunden seien, sowie höhere Ausgaben im Ressort Verkehr und Nachrichtenübermittlung.
Neuer Anlass im Budget
Der gleichbleibende Steuerfuss und das vorgelegte Budget für das Jahr 2026 wurden mit einzelnen Gegenstimmen genehmigt. Darin enthalten ist auch der öffentlichen Anlass «Roggwil roggt», der einen neuen Budgetposten bildete. Die Veranstaltung mit Konzerten ist erstmals am 5. September 2026 auf der Schlosswiese geplant. In der Fragerunde gab Votant Manuel Hasler, Präsident der Waldkorporation Roggwil, in einem Antrag zu verstehen, dass bei der geplanten Zentrumsentwicklung auf einheimisches Holz zurückgegriffen werden soll. Er gab zu bedenken, dass man dies beim Bau der Turnhalle bereits versäumt habe. Den Antrag zog er schlussendlich zurück, da dieser für die Zentrumsentwicklung zu früh gestellt war. Jedoch gab er dem Gemeinderat zu verstehen: «Wir dürfen dieses Mal nicht zu spät dran sein».