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Lange vor unserer Zeit

Wo heute «Päddy's Sport» und «Otto's» stehen, befanden sich vor über 5000 Jahren Pfahlbauersiedlungen. Jetzt wird auf der gegenüberliegenden Seite der Landquartstrasse nach weiteren Hinweisen auf das Leben der Ur-Arboner gesucht.

Laura Gansner

Auf dem «Rossweidli» in Arbon wird gegraben – nicht etwa für den Aushub eines Neubaus, sondern um ganz alte Bauten freizulegen. Das Amt für Archäologie Thurgau gräbt damit am Rande des UNESCO Weltkulturerbes, welches sich auf dem Bleicheareal auf der anderen Strassenseite befindet. «Als man dieses im ausgehenden 19. Jahrhundert entdeckte, herrschte noch Pfahlbauerfieber», schmunzelt Simone Benguerel, Leitende Archäologin der Grabungen.

Auf dem «Rossweidli» in Arbon wird nach alten Pfahlbauten gegraben.
Auf dem «Rossweidli» in Arbon wird nach alten Pfahlbauten gegraben.
© Laura Gansner

Spezialisten auf dem Gebiet widmeten sich der Spurensuche der Pfahlbauer und stiessen dabei auf Überreste wie Nüsse und Scherben. Die ältesten davon können ins Jahr 3400 vor Christus datiert werden. Solch gut erhaltene Überreste sind bei den aktuellen Grabungen nicht zu erwarten, berichtet Benguerel. «Bei Kernbohrungen im letzten Jahr fanden wir nur schlechte bis gar keine Ablagerungen». Deshalb werde jetzt mit fünf Baggerschnitten nochmal genauer hingeschaut. Pfähle wurden bereits gefunden, deren genaue Analyse noch im Gange ist. Noch bis Ende September soll weitergegraben werden, erzählt Benguerel. Danach könnte auf dem Gebiet gebaut werden. «Deshalb müssen wir vorgängig alle Untersuchungen abschliessen».

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