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Geschichte neu interpretiert

Mit dem neuen Social-Media-Profil der Museumsgesellschaft Arbon sollen junge Menschen ihr Interesse für die Arboner Geschichte entdecken.

Manuela Müller

Eine 5500 Jahre alte Geschichte und Künstliche Intelligenz (KI) – kann das zusammenpassen? «Ja», meint Marc Faulhaber und erklärt: «Mit den KI- generierten Inhalten wollen wir für junge Menschen eine Brücke zu geschichtlichen Themen schaffen.» Faulhaber war viele Jahre als Toningenieur, Musikproduzent und leitender Grafikdesigner unterwegs und ist mittlerweile als Multimedia-Creator tätig. Zusammen mit Profimusiker-Kollege Petros Tsipoylidis erstellt er die lockeren Inhalte, die das Interesse an der Geschichte Arbons wecken sollen. Dies machen sie, in dem sie einen Social Media Account für das Arboner Museum eröffnet haben und diesen mit Content Inhalt, welcher sowohl einen Hauch Mittelalter, aber auch die moderne Umsetzung mit KI beinhaltet. «Bei der Erstellung des Inhalts für das Social-Media-Profil haben uns vorallem Albert Kehl und Peter Gubser von der Museumsgesellschaft viel Ver- trauen entgegengebracht», so Faulhaber.

(v.l.) Peter Gubser (Museum), Marc Faulhaber, Albert Kehl (Museum) und Petros Tsipoylidis ziehen gemeinsam in die Social-Media-Schlacht.
© KI-generierte Bilder: z.V.g.
© KI-generierte Bilder: z.V.g.
© KI-generierte Bilder: z.V.g.

Stolpersteine durch künstliche Intelligenz

An Beispielen wie zum Beispiel der Migros-Keksdose, auf der ein Rentier mit fünf Beinen abgebildet ist und der Fehler von verschiedenen Medien dokumentiert wurde, wird klar, dass es einiges an Arbeit und Kontrolle braucht, um einen detailgetreuen Inhalt mit der künstlichen Intelligenz zu gestalten. «Wir arbeiten schon länger mit KI und wissen, welche Methoden zum perfekten Ergebnis führen. Das System ist noch nicht ganz ausgereift und auch wir bessern manchmal Bildmaterial mithilfe von Photoshop aus», erläutert Faulhaber. Tsipoylidis ergänzt: «Die Inhalte, die wir generieren enthalten eine Mischung aus Sachverhalt, Know-How und Witz.» In einer Testreihe vor der Veröffentlichung stellten die beiden kreativen Köpfe fest, dass junge, aber auch ältere Menschen einen Zugang zu den Inhalten findet. Der Museumsgesellschaft sei es wichtig, einen Kommunikationsweg zu haben, der der heutigen Zeit entspricht. «Deshalb empfinden wir es nicht als Widerspruch, die 5500 Jahre alte Geschichte über KI-generierte Videos zu vermitteln», bekräftigt Peter Gubser, Vizepräsident der Museumsgesellschaft. Die kreativen Köpfe Faulhaber und Tsipoylidis übergeben heute Freitag, 28. November das neu erstellte Social-Media-Profil an die Museumsgesellschaft. Deren Verantwortliche wie auch Faulhaber und Tsipoylidis sind sich einig, dass sie durch den Inhalt, mehr Aufmerksamkeit generieren und mehr Besuchende für das Museum begeistern können.

Vorgesehen ist zudem die Erstellung einer neuen Homepage für die Museumsgesellschaft, die voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres verfügbar sein wird.

Musikstudio im ehemaligen Werk1

Marc Faulhaber und Petros Tsipoylidis haben in den vergangenen Monaten in den Katakomben unter dem Arboner Notariat ihr eigenes Tonstudio eingerichtet. Das Studio wird nicht vermietet oder als Dienstleistung betrieben: “Es ist ein Ort für Musik, Austausch und Zusammenarbeit worin man gemeinsam Ideen wachsen lassen kann”, erklärt Faulhaber.

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