Mehr als nur ein Fussball-Platz
Kim Berenice GeserDie Plätze im Berufsbildungszentrum Arbon waren am Dienstagabend spärlich besetzt. Etwas mehr als zehn Personen hatten sich zur Informationsveranstaltung des Pro-Komitees eingefunden, um den Ausführungen zur Abstimmungsvorlage Sportanlage Stacherholz zu lauschen. Für Kontroversen scheint das Geschäft in der Bevölkerung demnach nicht zu sorgen. Dennoch ist es dem Pro-Komitee, in dem sämtliche Parteien sowie die IG Sport Region Arbon vertreten sind, ein Anliegen, sich für das 3,93 Mio. Projekt stark zu machen. Auch, wie sich im Laufe des Abends herauskristalisierte, um die Botschaft in die Bevölkerung zu tragen, dass die Sanierung der Anlage ganz Arbon zu Nutze kommt, nicht nur dem FC Arbon. Dieser gehört zwar zu den Hauptnutzern der Anlage. Die Sanierung und vor allem der Neubau des Kunstrasenspielfelds wirkt sich jedoch positiv auf eine Vielzahl von Sportvereinen aus. Auch, weil die doppelt so hohen Nutzungsstunden des Kunstrasens der angespannten Lage beim Hallenbedarf entgegenwirken werden. «Dieses Geld ist nicht nur für den FC», lautet deshalb die Parole des Abends. Während sich die Anwesenden in diesem Punkt einig waren, liessen die Wortmeldungen jedoch wenig Zweifel daran, dass man sich dennoch mehr Präsenz des Fussballclubs, aber auch der anderen Sportvereine im Abstimmungskampf wünschen würde.
Lobby-Arbeit im Hintergrund
FC Arbon Präsident Lukas Auer, der am Anlass fehlte, weil zeitgleich die Hauptversammlung der SP stattfand, erklärt indes auf Anfrage, dass die Zurückhaltung gewollt sei. «Wir halten uns gerade deshalb im Hintergrund, weil wir verhindern wollen, dass es heisst, dies sei nur ein FC-Platz.» Hinter den Kulissen laufe aber durchaus eine «kleine Kampagne», bei der Trainer und Funktionäre angeschrieben worden seien. Ferner werde der FC Arbon 05 sich mit 50 000 Franken am Projekt beteiligen und beim Sportamt Thurgau ein Gesuch um Unterstützung durch den kantonalen Sportfonds einreichen. Es wird von einem Beitrag von 80 000 Franken ausgegangen. Diese Fördergelder dürfen nur von Sportvereinen und nicht von der Stadt selbst beantragt werden. Weshalb dies bei einem Ja an der Urne unter anderem über den FC laufen würde. Auch Esther Straub, Präsidentin der IG Sport Region Arbon, betont, dass viel Lobby-Arbeit im Hintergrund laufe. So seien beispielsweise an der Delegiertenversammlung der IG Sport sämtliche Anwesenden über das Projekt informiert worden und man werde auch noch mit Inseraten für eine Annahme der Vorlage weibeln. Denn, darin sind sich alle einig, ein Nein sei keine Option. Oder wie Stadtpräsident René Walther am Dienstagabend festhielt: «In Arbon wurde in den letzten Jahren viel zu wenig in den Werterhalt investiert.» Nun, da diverse Projekte umsetzungsbereit seien, gälte es, diese auch anzupacken.