Mit Technik und Adrenalin
Laura GansnerThierry Gasser, der HC Arbon tritt morgen gegen GC Amicitia und damit gegen einen Club aus der höchsten Schweizer Handball-Liga an. Wie schätzen Sie die Chancen des HC Arbon ein?
GC ist eine starke und gestandene Mannschaft. Wir freuen uns, wenn wir möglichst lange ein spannendes Spiel zeigen können. Aber realistisch gesehen ist die andere Mannschaft die bessere.
Wie geht man unter diesen Umständen an die Vorbereitungen des Spiels heran?
Grundsätzlich gleich wie wenn es sich um einen Gegner in einem NLB-Spiel handeln würde. Wir bereiten uns von Spiel zu Spiel auf den bevorstehenden Match vor. Das heisst, unser Training wird so gestaltet, dass wir uns konkret mit unserem nächsten Gegner beschäftigen, zum Beispiel indem wir uns Videos aus vergangenen Spielen vom gegnerischen Verein ansehen. Unser Trainer Vedran Banic ist besonders darauf bedacht, die Taktik des Gegners sozusagen präventiv zu analysieren.
Was sieht ein Gegner, wenn er als Spielvorbereitung eine Analyse Ihrer Mannschaft macht?
(schmunzelt) Wir haben einen guten Rückraum und einen variablen, schnellen Flügel. Im Angriff sind wir den anderen Mannschaften in der Nati B ähnlich. Der Fokus sollte deshalb wohl auf den einzelnen Spielern liegen, denn wir haben alle unsere Eigenarten.
Die 1. Mannschaft des HC Arbon tritt diese Saison zum zweiten Mal in der NLB an. Was hat sich im Vergleich zur ersten Saison in der zweithöchsten Schweizer Handball-Liga verändert?
Die Umstellung auf das Niveau der Nati B war herausfordernd für uns. Das Spieltempo ist höher, die Spieler haben eine bessere Physis. Dieses Jahr sind wir auf jeden Fall gefestigter. Unter anderem, weil wir unser Kader um vier neue Spieler erweitert haben. Damit können wir flexibler reagieren, wenn ein Spieler beispielsweise wegen einer Verletzung ausfällt.
2023 hat der HCA die Saison auf dem 9. Platz von insgesamt 14 abgeschlossen. Was ist das Ziel dieser Saison?
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, unter den Top 5 zu landen und im vorderen Mittelfeld mitzuspielen. Aus-
serdem wollen wir jedes Heimspiel gewinnen [ANM. der Redaktion: Dies ist der Mannschaft bisher gelungen. Eine Niederlage mussten die NLB-Herren in dieser Saison erst auswärts im Spiel vom 13. Oktober gegen Handball Stäfa einstecken.] Wir wollen unseren Gegnern zeigen, dass sie es hier in Arbon schwierig haben.
Abgesehen vom Handball-Können: Womit gelingt das?
Ein Grossteil machen unsere Fans aus. Wird man von einem Publikum angefeuert, setzt das Adrenalin frei und kann einen regelrecht befeuern. Anders herum: Wenn man ständig nur die gegnerischen Fans hört, kann das äusserst demoralisierend sein. Wir haben das Glück, oft vor einem grossen Heimpublikum spielen zu dürfen. Darauf hoffen wir auch am Samstag.