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Neujahrsapéro gerettet, FerienSpass gekippt

Knapp zwei Wochen ist es her, seit die Arboner Stimmbürgerschaft das Budget 2026 an der Urne ablehnte. Damit zwingt sie die Stadt, Leistungen zu streichen. Davon betroffen ist auch der Neujahrsapéro – doch zu dessen Rettung springt ein Arboner Verein in die Bresche.

Kim Berenice Geser

In der Stadt läuft die Überarbeitung des Budgets 2026 bereits auf Hochtouren. «Aktuell prüfen sämtliche Abteilungen ihre Projekte auf die Durchführbarkeit bis wieder ein genehmigtes Budget vorhanden ist», sagt Stadtpräsident René Walther. Denn bis dahin dürfen im kommenden Jahr gemäss den gesetzlichen Vorgaben – basierend auf Paragraph 62 Absatz 2 der Verordnung über das Rechnungswesen der Gemeinden – ausschliesslich gebundene Ausgaben getätigt werden. Darunter versteht man Ausgaben, die zur Erfüllung der gesetzlichen Pflichten der Stadt notwendig sind. Anlässe wie der Neujahrsapéro, aber auch der FerienSpass, zählen nicht dazu. Letzterer ist zwar noch nicht offiziell abgesagt – obwohl letzte Woche schon entsprechende E-Mails rausgingen – Walther gibt jedoch zu verstehen, dass erst im Herbst wieder mit dem Angebot für Kinder und Jugendliche gerechnet werden darf. Dafür gibt es für den Neujahrsapéro gute Neuigkeiten. Der wurde von der Stadt umgehend gestrichen, kann nun aber doch durchgeführt werden. Als Veranstalter bot der Verein Arbon Attraktiv seine Unterstützung an. «Dieser Anlass passt perfekt zu unserem Vereinszweck», freut sich Präsidentin Evelyne Jung. Das genaue Programm wird nächste Woche bekannt gegeben. Auch Walther freut sich über dieses Happy End, auch wenn es vermutlich eines von wenigen sein wird.

Kommenden Montag wird der Stadtrat entscheiden, welche Ausgaben und Leistungen in den nächsten Monaten unvermeidlich gestrichen werden müssen. Am darauffolgenden Tag wird er an der Parlamentssitzung darüber informieren. «Wir sind allerdings sehr darum bemüht, pragmatische Lösungen zu finden, welche Vereine und Organisationen nicht gefährden, die Bevölkerung möglichst wenig tangieren und Projekte nicht unnötig ausbremsen», hält Walther fest. «Wir nehmen ernst, was wir gehört haben.» Unter anderem deshalb will der Stadtrat dem Parlament nicht einfach ein Budget vorlegen, dessen einzige Änderung eine zweiprozentige Steuersenkung ist. «Durch die Ablehnung haben wir nun auch die Chance, basierend auf dem Jahresabschluss zu budgetieren und neue Erkenntnisse einfliessen zu lassen.» Aufgrund der nötigen Vorlaufzeit für die Überarbeitung inklusive politischem Prozess wird das Stimmvolk voraussichtlich am 14. Juni 2026 über das überarbeitete Budget 2026 entscheiden können.

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