Resilienz in Beruf und Schule
Reto Graf, Präsident des Vereins Triebwerk, begrüsste Ende Oktober die Gäste im Berufsbildungszentrum Arbon (BZA), gefolgt von Grussworten des Rektors Daniel Bösch, der betonte, wie wichtig psychische Widerstandskraft und persönliche Begleitung für Jugendliche in der heutigen Zeit sind. Durch den Abend führte Moderator Joe Keller, bekannt als «Morgen-Joe» bei Radio FM1. Den Höhepunkt bildete das Referat von Prof. Dr. Margrit Stamm, Erziehungswissenschaftlerin, die mit zwei provokanten Thesen zum Nachdenken anregte: «Intelligenz erkennt man an den Schulnoten» und «überfachliche Kompetenzen schlagen Intelligenz».
Es zählt mehr als gute Noten
Stamm zeigte auf, dass Schulnoten und Abschlüsse nur bedingt Rückschlüsse auf beruflichen Erfolg zulassen. Ihre Untersuchungen unter den «SwissSkills»-Medaillengewinnerinnen und -gewinnern verdeutlichen: Viele der erfolgreichsten jungen Berufsleute hatten durchschnittliche Schulnoten, dafür aber ausgeprägte Eigenschaften wie Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz und Selbstvertrauen. Diese Merkmale, so Stamm, seien entscheidend für den langfristigen Berufs- und Lebenserfolg – weit mehr als reine Schulintelligenz. Wichtig dabei seien unterstützende Lehrpersonen und Berufsbildende, die Jugendliche fordern, fördern und ermutigen.
Raum für Beziehungsarbeit
Im Anschluss an das Referat folgte eine Podiumsdiskussion mit Fachpersonen aus Schulsozialarbeit, Berufsbildung, Oberstufe und Jobcoaching. Sie gaben Einblicke aus ihrer Praxis und diskutierten darüber, wie Jugendliche in Schule und Beruf gestärkt werden können. In den darauffolgenden Gruppendiskussionen tauschten sich die Teilnehmenden über Ursachen von Leistungsdruck, den Einfluss sozialer Medien und mögliche Wege zur Förderung der psychischen Gesundheit aus. Viele wünschten sich klare Grenzen im Umgang mit digitalen Medien und mehr Raum für Beziehungsarbeit. Beim anschliessenden Apero wurde der Austausch fortgesetzt – ganz im Sinne des Vereins Triebwerk, der mit seinem jährlichen Forum den Dialog und die Vernetzung aller Akteure im Berufswahlprozess fördert.
Yvonne Brüschweiler,
Projektleiterin Verein Triebwerk Region Oberthurgau/Rorschach
Erfolgreiche Berufsinformation 2025 in Arbon
Über 180 Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen nutzten Ende Oktober die Gelegenheit, sich im Bildungszentrum Arbon (BZA) über die vielfältigen und spannenden Lehrberufe in der Region zu informieren. In kurzen Präsentationen und persönlichen Gesprächen erhielten die Jugendlichen einen authentischen Einblick in verschiedene Berufsfelder und konnten wertvolle Kontakte zu Betrieben und Berufsbildenden knüpfen. Viele von ihnen entdeckten dabei neue Möglichkeiten für ihre berufliche Zukunft, vielleicht sogar ihren Traumberuf. «Ein besonderer Dank gilt den motivierten Jugendlichen, die mit grosser Neugier und Begeisterung dabei waren», sagte Sarah Bischof, Vorstandsmitglied der Arbeitgebervereinigung Arbon (AVA). «Sie sind unsere Fachkräfte von morgen – und machen den Unterschied.» Bischof lobte auch die beteiligten Mitgliederfirmen und engagierten Berufsbildnerinnen und Berufsbildner, die mit viel Herzblut zum Gelingen des Anlasses beitrugen. Die Organisatoren – der Anlass wird von der AVA in Zusammenarbeit mit dem BZA durchgeführt – ziehen ein durchwegs positives Fazit: «Die Berufsinfo 2025 zeigte eindrücklich, wie wichtig der direkte Austausch zwischen jungen Menschen und Betrieben für die Berufswahl ist», hält Bischof abschliessend fest.
pd