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Schlagabtausch zu zweit

Der Arboner Wahlkampf geht in die heisse Phase: Zwei von drei Stadtratskandidaten stellten sich diese Woche den Fragen der Bevölkerung.

Kim Berenice Geser

Knapp 60 Personen fanden sich am Mittwochabend im Landenbergsaal ein, um die Stadtratskandidaten Elia Eccher (20, SP) und Reto Gmür (58, BFA) auf Herz und Nieren zu prüfen. SVP-Kandidat Jörg Zimmermann fehlte aufgrund eines privaten Termins. Tatsächlich bot der Abend aber auch in der Zweierbesetzung eine interessante Darbietung, auf die man nach der drögen Vorstellungsrunde schon fast nicht mehr zu hoffen gewagt hatte. Wenig überraschend wurde der politische Newcomer aus dem linken Lager aufgrund seines Alters unter Beschuss genommen. Dieser lies sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Er trumpfte mit einer guten Vorbereitung auf, kannte auch die Antwort auf die Frage von Altstadtrat Hans-Ulrich Züllig nach den diversen Mandaten im Ressort Soziales und parierte die Bemerkungen zur fehlenden Erfahrung mit der Aussage, mit 20 sei es rein mathematisch schon nicht möglich, 30 Jahre Berufserfahrung mitzubringen. Das Stadtratsamt, betonte Eccher, sei für ihn keineswegs ein Praktikum, sondern eine Stelle, deren Verantwortung er ernstzunehmen gedenke. Auch Reto Gmür betonte, es sei noch kein Stadtrat vom Himmel gefallen; Einarbeitungszeit brauche es immer. Stadtparlamentarier Riquet Heller wunderte sich indes, warum die BFA mit einem politerfahrenen Kandidaten ins Rennen steigt, wo sie doch für eine Amtszeitbeschränkung im Parlament und damit gegen langjährige Erfahrung weibelt. Gmür antwortete in seiner gewohnt direkten Art: Man sei nicht gegen Erfahrung, aber zwölf Jahre im Amt seien genug. «Wenn man in dieser Zeit nichts erreicht hat, ist es ‹time to go›.» Die Amtszeitbeschränkung soll übrigens wie angekündigt vors Volk. Die Initiative sei eingereicht, nächste Woche will man mit der Unterschriftensammlung beginnen. Für den Aufreger des Abends sorgte Altstadtrat Peter Gubser, dem ein internes Mail aus der Interpartei in die Hände gefallen war, dem zu entnehmen war, dass die BFA ihre Teilnahme am Podium zurückgezogen hätte, hätte Stadtpräsident René Walther dieses moderiert. Wie wolle man unter diesen Voraussetzungen zusammenarbeiten, will Gubser wissen. Gmür will von diesem Schriftverkehr nichts gewusst haben und betont, er schätze Walther und freue sich auf die Zusammenarbeit. Und was bleibt sonst von diesem Abend? Elia Eccher will die Demokratie stärken, mit einem Fahrverbot das «Städtli» beleben und die nachhaltige Energieversorgung ausbauen, wo nötig auch mit Sanktionen. Gmür hingegen steht für mehr Eigenverantwortung, Impulse statt Druck und will mit «gepflegten Anlässen» Publikum in die Altstadt locken.

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