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Vom Lehrling zum Gastgeber

40 Jahre «Alpenblick» – zweifellos ein beeindruckendes Jubiläum für einen Gastrobetrieb. Gastgeber Alfio Carria spricht über sein Erfolgsrezept, die Höhen und Tiefen der vergangenen Jahrzehnte und wem er einst seinen Betrieb vermachen will.

Kim Berenice Geser

Alfio Carria wuchs quasi im «Alpenblick» auf. 1984 begann er seine Ausbildung in der Pizzeria an der St. Gallerstrasse, 1997 übernahm er den Betrieb. «Der Erfolg des Restaurants ist nicht nur auf unser gutes Essen zurückzuführen», sagt er mit einem Augenzwinkern und fügt an: «Dahinter steckt vor allem viel Engagement und eine familiäre Atmosphäre.» Damit meint er in erster Linie sein Team. Anfangs bestand dieses noch hauptsächlich aus Familienmitgliedern und engen Freunden. Im Laufe der Jahre wuchs es an. Heute zählt der «Alpenblick» rund neun Mitarbeitende. Viele von ihnen sind schon seit Jahren dabei. «Im Durchschnitt sind es 14 Jahre», sagt Carria, nicht ohne Stolz in der Stimme. Just in diesem Jahr durfte er das 20-Jahr-Jubiläum einer seiner Mitarbeiterinnen feiern. «Die langjährige Treue unserer Mitarbeitenden ist für mich ein grosses Zeichen von Erfolg und eine Bestätigung, dass wir nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als Gemeinschaft etwas Besonderes sind.» Kontinuität, da ist er sich sicher, schafft Vertrauen, auch bei den Gästen. Dass er vermag, dem Fachkräftemangel zu trotzen, ist für den Gastgeber dennoch keine Selbstverständlichkeit. 

Handgemacht schmeckt’s besser

«Die Herausforderungen in der Gastronomie haben sich in den letzten Jahren gewandelt», weiss er. Neben Bürokratie und steigenden Kosten ist die Personalproblematik heute die grösste Hürde. «Zudem muss man sich ständig den neuen Erwartungen der Gäste stellen.» Die da wären: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und der wachsende Wunsch nach regionaler und qualitativ hochwertiger Ernährung. Weshalb Carria in den letzten vier Jahrzehnten immer wieder renovierte und modernisierte. Treu blieb er indes immer seiner Pizza. «Als ich 1984 in der Gastronomie anfing, war die Pizza in der Schweiz noch nicht so weit verbreitet wie heute.» Dass sich das längst geändert hat, dessen ist er sich bewusst. Aber: «Es gibt nach wie vor einen Unterschied zwischen einer schnellen, industriell hergestellten Pizza und einer handgemachten, mit Liebe zubereiteten Pizza wie bei uns.» Die Konkurrenz mag sich verändert haben, im «Alpenblick» blieb man beständig. Und was plant der Gastwirt für die kommenden 40 Jahre? «Das Restaurant weiterhin mit Leidenschaft und Hingabe zu führen.» Besondere Freude bereitet ihm, dass seine Kinder, wie er damals, mit dem Betrieb aufwachsen und Interesse zeigen, diesen einst zu übernehmen. «Aber auch wenn ich irgendwann den Staffelstab weitergebe, werde ich sicher noch lange dabei sein, um zu unterstützen und die Gastronomie zu leben.»

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