Zwei Horner Riesen müssen weichen
Kim Berenice GeserMajestätisch ragt die Säulen-Pappel in der Horner Badi in den Himmel. Dem rund 80-jährigen Baum scheint weder Wind noch Wetter etwas anhaben zu können. Doch wie dem aktuellen Horner Gemeindeblatt zu entnehmen ist, trügt dieser Schein. Denn darin verkündet der Gemeinderat, dass sowohl die Badi-Pappel als auch jene am Zollplatz bald dem Baumschlag zum Opfer fallen werden. Begründet wird dies damit, dass die Pappeln ein Sicherheitsrisiko darstellen. Im Falle der BadiPappel macht diese Aussage hellhörig. Der besagte Baum entging nämlich vor noch gar nicht all zu langer Zeit seiner Fällung. Diese war im Zuge des Badi-Neubaus angedacht gewesen, wurde jedoch durch Intervention aus der Bevölkerung verhindert. Dass derselbe Baum nun plötzlich in schlechtem Zustand sein soll, erstaunt also.
Von «plötzlich» könne jedoch nicht die Rede sein, sagt Gemeindepräsident Thierry Kurtzemann auf Anfrage. «Es gibt in der Gemeinde ein Baumpflegeprogramm, im Rahmen dessen wir die Bäume in einem gewissen Zeitfenster von einem Gärtnereiunternehmen begutachten und schneiden lassen.» Die erneute Rückmeldung des Gärtners über den schlechten Zustand der beiden Bäume haben den Gemeinderat nun veranlasst, die Bäume durch einen «anerkannten, externen Baumexperten» begutachten zu lassen. «Dieser kam zum Entschluss, dass die beiden Bäume ein Sicherheitsrisiko darstellen.» Auch ein Pflegeschnitt schaffe hier keine Abhilfe mehr, da das Problem die Fäulnis im Inneren des Stamms sei.
Kurtzemann betont: «Wenn die Gefahr besteht, dass Personen durch umstürzende Bäume oder Äste verletzt werden können, müssen wir handeln.» Ansonsten verstosse die Gemeinde gegen die Sorgfaltspflicht und könne haftbar gemacht werden. Gefällt werden sollen die Bäume bereits Ende März / Anfang April. Die Ersatzpflanzungen erfolgen jedoch erst Anfang 2025. Dies unter anderem deshalb, weil noch nicht klar ist, mit welchen Bäumen die beiden Pappeln ersetzt werden. «Dazu gibt es verschiedene Überlegungen hinsichtlich Stabilität, Schattenwurf und Biodiversität», so der Gemeindepräsident. Man werde dies nun in den kommenden Monaten mit einem Fachexperten prüfen. Und auch die Bevölkerung kann sich mit geeigneten Vorschlägen einbringen.