Er habe schon mehrere «Eigenständigkeits-Versuche» hinter sich, schmunzelt Adrian Frei. So hat er unter anderem mit zwei Kollegen während seinem Bachelor-Studium in Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen das Start-up «Clean Ring» – Hersteller für WC-Schutzringe – gegründet, welches sie später verkaufen konnten. Nach seinem Studium absolvierte er dann ein Praktikum bei einem bekannten Immobilienmakler. «Dabei ist mir aufgefallen, dass sich viele Kunden eine überregionale Zusammenarbeit wünschen würden», erinnert sich Frei. Sprich: Kein Wechsel in der Kundenbetreuung, wenn man zwei Liegenschaften vermarkten wollte, die nicht in derselben Region lagen. Denn, das hat der Unternehmer schnell bemerkt: «Die Chemie zwischen Makler und Kunde muss stimmen.» Mit diesem Kundenbedürfnis im Hinterkopf hat Frei sich 2018 selbstständig gemacht. «Finanziell war das schwierig nach dem Studium», lacht er. Deshalb arbeitete er kurzerhand vom eigenen Küchentisch aus – zuerst alleine, dann gemeinsam mit seiner Schwester, welche die Buchhaltung übernahm. «Ab den ersten Aufträgen ging es bergauf.» So sehr, dass Frei nach drei Jahren ins Schloss Horn umziehen konnte. Unterdessen hat Frei drei Angestellte, im September kommt eine vierte Mitarbeiterin dazu. Bei der Auswahl seines Teams ist Frei achtsam, schliesslich handle es sich bei der Immobilienvermarktung nicht selten um eine emotionale Angelegenheit. «Wenn jemand nach 50 Jahren aus dem Eigenheim auszieht, fliessen schon einmal Tränen auf dem Grundbuchamt.» Da brauche es das nötige Fingerspitzengefühl, kombiniert mit Fachwissen und der nötigen Vertrauensbasis einer guten Kundenbeziehung. Wie sein Team in Zukunft wachsen werde, weiss Frei noch nicht: «Ich habe zwar meine Vorstellung, aber die Hauptsache ist, dass ich flexibel bleiben kann.»