Acht Neubauten statt der Gärtnerei
Kim Berenice GeserAcht neue Mehrfamilienhäuser, zwei Ersatzbauten, zwei neue Fusswege und eine grosse Tiefgarage, die über die St. Gallerstrasse erschlossen wird. Das sind, grob zusammengefasst, die Pläne für das Areal Kaisergarten. Dieses deckt auf einer Fläche von rund 25 000 Quadratmetern und 31 Parzellen das Planungsperimeter zwischen der St. Galler- und der Brühlstrasse beziehungsweise der Sonnenhügel- und der Pestalozzistrasse ab. Davon soll eine Fläche von rund 10 000 Quadratmetern neu entwickelt werden. Dies unter anderem deshalb, weil die Kaiser Garten- und Landschaftsbau AG ihr Firmengrundstück im Herbst 2022 an die Spida Personalvorsorgestiftung mit Sitz in Zürich verkauft hat, welche hier eine neue Überbauung mit sechs Baukörpern plant. Ebenso wie das Bauunternehmen Stutz AG, welches den Ersatz des firmeneigenen Werkhofs durch zwei neue Wohnhäuser anstrebt. Das Richtprojekt, welches alle acht neuen Baukörper beinhaltet, wurde vom Architekturbüro Itten + Brechbühl und der Prabat Landschaftsarchitektur GmbH erstellt.
Ein kompliziertes Verfahren
Über dem Planungsperimeter befinden sich bereits zwei alte Gestaltungspläne von 1998 und 2000. Da diese jedoch mit der Ortsplanungsrevision in das neu geltende Recht überführt werden müssten, entschied man sich dafür, ein neues Verfahren aufzurollen. Der neue Gestaltungsplan Kaisergarten umfasst die wichtigsten Eckdaten der beiden alten Pläne, welche nach dem abgeschlossenen Verfahren aufgehoben werden.
Es handle sich um eine komplizierte Planung, erklärte Hanspeter Woodtli der ERR Raumplaner AG, welche den Gestaltungsplan ausgearbeitet hat, am Mittwochabend an einer Informationsveranstaltung. Denn das von vier Strassen – unter anderem einer Kantonsstrasse – umschlossene Planungsgebiet ist nicht nur bereits teilweise bebaut, gewisse Abschnitte liegen zudem in der Ortsbildschutzzone. Es gälte, diverse Interessengruppen abzuholen und die maximal 16,5 Meter hohen Neubauten sorgfältig mit den umliegenden Gebäuden abzustimmen. Die geplante Tiefgarage soll über die St. Gallerstrasse erschlossen werden, auch um die umliegenden Quartierstrassen verkehrstechnisch nicht weiter zu belasten. Geplant ist zudem eine intensive Begrünung des Areals inklusive der Pflanzung neuer Bäume; weshalb man die Tiefgarage auch nicht flächendeckend geplant habe, erklärt Woodtli. Betreffend energetischer Lösungen strebe man Fernwärme an, sofern dies umsetzbar sei. So oder so sollen 80 Prozent erneuerbare Energien zum Einsatz kommen.
Ohne Ortsplanung geht nichts
Bei der baulichen Entwicklung des Areals Kaisergarten kann ab sofort auch die Bevölkerung mitreden: Auf der Online-Mitwirkungsplattform «arbon.ch/kaisergarten» können bis zum 15. November zum neuen Gestaltungsplan Stellung genommen und Anregungen vorgebracht werden. Diese fliessen in die Überarbeitung ein, in deren Anschluss die öffentliche Auflage folgt. Da der Gestaltungsplan Kaisergarten allerdings auf der neuen Ortsplanungsrevision basiert, muss diese erst in Kraft treten, bevor ein Bauprojekt angegangen werden kann. Und dies wird wohl noch einige Jahre dauern, ist die Ortsplanungsrevision doch durch Rekurse blockiert.