Arbons Bevölkerung sagt unmissverständlich Ja
Kim Berenice GeserEin emotionaler und nervenaufreibender Abstimmungskampf ist am Sonntag, 18. Juni, zu einem Ende gekommen. Und das Ergebnis hätte nicht deutlicher sein können. Die Ortsplanungsrevision wurde mit 2825 Ja- zu 1592 Nein-Stimmen bei einer Stimmbeteiligung von 54,19 Prozent angenommen. Bei der Vorlage Gestaltungsplan Riva lag die Stimmbeteiligung sogar bei 54,53 Prozent und der Ja-Stimmenanteil mit 2736 Stimmen bei über 60 Prozent. Nur 1700 stimmberechtigte Personen sprachen sich gegen das Hochhaus-Projekt der HRS am Arboner Seeufer aus. Das sind kaum mehr als im Winter 2021 das Referendum gegen den Gestaltungsplan ergriffen hatten (1673 gültige Unterschriften).
Jubel auf der Ja-Seite
Die Erleichterung im Lager der «Riva»-Befürworter ist gross. «Wir freuen uns riesig über das klare Resultat», sagt Michael Breitenmoser, Leiter Immobilienentwicklung der HRS nach dem denkwürdigen Abstimmungssonntag. Es zeige, dass die Arboner Bevölkerung die Qualität des Projekts Riva erkannt habe. «Wir hoffen jetzt natürlich, dass dieser Entscheid auch von der Gegenseite akzeptiert wird.» HRS macht sich nun zusammen mit den Architekten des «Riva» an die Ausarbeitung des Baugesuches. Vor allem in den Bereichen Nachhaltigkeit und Brandschutz haben sich die Vorgaben in den letzten zehn Jahren, in denen der Gestaltungsplan-Prozess nun schon läuft, massiv geändert. Ziel sei es, so Breitenmoser, das Baugesuch so schnell als möglich aufzulegen. Um dieses dereinst bewilligen zu können, müssen aber vorab die Ortsplanungsrevision und der Gestaltungsplan vom Kanton genehmigt werden. Je nach Einsprachen beziehungsweise Rekursen kann es noch bis zu vier Jahre dauern, bis die Bagger tatsächlich auffahren. Auch Roman Buff, Präsident der IG Pro Riva, zeigte sich sehr erleichtert über das Ergebnis: «Die Arbonerinnen und Arboner haben Weitsicht bewiesen.» Er sei glücklich, dass die Argumente der Befürworter das Stimmvolk überzeugt hätten und die intensive Arbeit belohnt worden sei. Ebenso klingt es seitens des überparteilichen Ja-Komitees, welches sich für die Annahme beider Vorlagen einsetzte. Die langjährige Blockade wichtiger Bauprojekte nehme mit der Annahme der Ortsplanungsrevision ein Ende, schaffe Rechtssicherheit und fördere die gewünschte, zukunftsorientierte Entwicklung der Stadt.
Das Volk hat gesprochen
Bei den Gegnern ist die Enttäuschung indes gross. «Wir haben einen guten Abstimmungskampf geführt», sagt Jürg Niggli, Präsident der IG Seeufer ohne Hochhäuser. Nun habe jedoch die Mehrheit entschieden und man werde diesen Entscheid akzeptieren. Damit endet der Kampf der IG SoH gegen das Hochhaus-Projekt. Man werde die weitere Entwicklung jedoch interessiert verfolgen.