Auf dem Weg zur Königin
Manuela MüllerNoch ist sie Prinzessin – doch sie will bald zur Königin gekrönt werden: Die 21-jährige Luana Roth ist unter den sechs Finalistinnen für die Wahl zur Thurgauer Apfelkönigin. Mit einem Strahlen im Gesicht sitzt sie in einem Arboner Café und gibt einen Einblick in ihre Beweggründe für die Kandidatur: «Ich traf die Thurgauer Apfelkönigin immer wieder an verschiedenen Anlässen im Thurgau an. Sei es am ‘slowUp’, dem ‘SummerDays Festival’ oder an der Rosenwoche in Bischofszell. Und ich habe immer zu ihr aufgesehen.» Auch sie wollte zu den Frauen gehören, die eines Tages die Besonderheiten ihres Heimatkantons und deren Aushängeschild – den Apfel – repräsentieren. Da die Thurgauerin vergangenes Jahr während der Bewerbungsphase noch zu jung war, witterte sie dieses Jahr ihre Chance. Mehrere Male schrieb sie die amtierende Apfelkönigin Nina Gehrig an und fragte nach, wann denn das Bewerbungsformular online aufgeschaltet werde. «Vielleicht war ich zur der Zeit schon ein bisschen lästig», schmunzelt die 21-Jährige.
Von sich überzeugen
Dank ihrer Hartnäckigkeit war sie so eine der ersten, die sich beworben hat. Seit Ende Juli befindet sie sich auf dem Weg zur Thurgauer Apfelkönigin. Den letzten offiziellen Anlass im Prozess bewältigte sie mit dem Casting am 20. August. Dort wurden den verbleibenden 20 Kandidatinnen jeweils drei Fragen gestellt. «Ich bin momentan im Studium an der PH, um Lehrerin zu werden. Ich wurde also gefragt, wie ich den Schülerinnen und Schülern den Apfel näher bringen würde.» Ihre Antwort: «Ich würde mit einer Geschichte starten und dazu etwas aus einem Apfel schnitzen. Auch ein Postenlauf wäre eine tolle Idee.»

Ihr Talent im Schnitzen sollte sie sogleich beim Casting beweisen. «Ich nahm also mein mitgebrachtes Messer und schnitzte aus dem Apfel einen Fliegenpilz», erzählt Roth und ergänzt: «Es ist einfach toll, was man alles aus einem Apfel zaubern kann.» Sie selbst backe zuhause gerne eine Apfelwähe oder macht eine Süssmostcreme. Die Voraussetzungen für die Repräsentation der Äpfel scheint die Kandidatin aus Arbon zu erfüllen. Doch wie sieht es mit dem Thurgau aus?
Den Thurgau repräsentieren
Roth ist in ihrer Freizeit sehr aktiv. Sei es beim Reiten in Amriswil, beim Turnen im Seeparksaal oder beim Spaziergang mit der Familie am Bodensee. «Ich bewege mich viel und gerne im Thurgau. Es gibt etliche schöne Plätze – sei es am See oder in den Wäldern.» Als Botschafterin will sie die Freude am Apfel und dem Thurgau weitergeben, viele glückliche Gesichter sehen und neue Menschen kennenlernen. «Heutzutage läuft vieles über Social Media ab. Ich finde es schade, dass der persönliche Kontakt und das Zwischenmenschliche immer mehr verloren geht», betont Roth. Wenn es im Thurgau noch etwas zu optimieren gäbe, dann wäre es ein Ausbau der Angebote, um in Kontakt mit Menschen zu kommen. Mit ihrem Fokus auf den persönlichen Austausch will sie auch gegen die Konkurrenz punkten. «Ich bin sehr authentisch und offen. Wenn etwas in die Hose geht, habe ich eine gute und lockere Art, um das Problem zu lösen.» Ins Rennen zur Wahl geht die 21-Jährige mit viel Unterstützung ihres Umfelds. «Ich bin positiv eingestellt und gebe alles dafür, um schlussendlich zu gewinnen. Denn jetzt, wo ich unter den sechs Finalistinnen bin, ist die Chance noch grösser, am Schluss dann wirklich Apfelkönigin zu werden.» Die royalen Aufgaben könne sie gut mit dem Studium vereinbaren. «Viele Aufträge können wir flexibel im Selbststudium erledigen.» Ein wichtiger Faktor, denn auf die amtierende Apfelkönigin warten jährlich etwa 40 bis 50 Termine. Besonders viel Vorfreude löst bei der Arbonerin das Verteilen der Äpfel, das Knüpfen von neuen Kontakten an Veranstaltungen und die Tatsache, dass sie dann den Thurgau auch über den Kanton hinaus repräsentieren darf, aus. Genau darauf bereitet sich Roth nun vor. Denn auch am Finaltag werden Fragen über den Kanton gestellt. Sie ist aber bereit für alles, was in den kommenden Wochen oder auch als Thurgauer Apfelkönigin auf sie zukommt. «Bis dahin bin ich dankbar für jede einzelne Stimme, die mich meinem Ziel näher bringt.» Das Onlinevoting unter www.thurgauer-apfelkoenigin.ch läuft noch bis am 27. September.