Belastungsgrenze erreicht
Kim Berenice Geser3,93 Mio. Franken beträgt der Kredit für den Neubau eines Kunstrasenspielfelds und die Sanierung des Trainingsplatzes Ost auf der Sportanlage Stacherholz. Es handelt sich dabei um die erste von zwei Sanierungsetappen. Der Kredit für die Sanierung des Schlossturms beläuft sich auf 2,14 Mio. Franken. Wer jedoch ob dieser Summen am Dienstag eine kontroverse Diskussion im Parlament erwartete, wurde eines Besseren belehrt. Über alle Parteigrenzen hinaus herrschte Einigkeit: Beide der anstehenden Investitionen werden vom Parlament als notwendig und lohnenswert eingestuft. In Bezug auf die Sanierung der Sportanlage Stacherholz wurde in diversen Voten dessen Bedeutung sowohl für den Breiten- und den Schulsport als auch für Grossanlässe wie das «Weltklasse am See» oder das diesjährige Kantonale Turnfest betont. Ebenso der Stellenwert, welcher Sport bei der Integration und Förderung von Kindern und Jugendlichen hat. Parlamentarierin Irena Noci fasste dies in den Worten zusammen: «Diese Sanierung ist eine Investition für unsere Jugend.»
Kunstrasen entlastet Hallen
Einen Grossteil dieser Investition macht mit 1,94 Mio. Franken das geplante Kunstrasen-Spielfeld aus. Doch auch dieser Posten bleibt im Parlament unbestritten. Warum zeigt ein Blick auf den Belegungsplan der Sportanlage, denn diese befindet sich nicht nur in einem schlechten Zustand: «Die Belegung der Spielfelder stösst an ihre Kapazitätsgrenzen», führt Pesche Künzi (FDP/MXV), Vizepräsident der vorberatenden Kommission, das Problem aus. Der FC Arbon 05 beispielsweise, Hauptnutzer der Anlage, könne bereits heute keine neuen Juniorenteams mehr anmelden, obwohl die Nachfrage da wäre. Und diverse Sportvereine seien im Winter verzweifelt auf der Suche nach Hallenplätzen, um ihr Training fortzuführen. Der Kunstrasen würde massgeblich zur Entspannung dieser Situation beitragen, weil er uneingeschränkt bespielbar ist und auch in den Wintermonaten genutzt werden kann. Im Gegensatz dazu müssen die Naturrasen-Felder nach zu hoher Beanspruchung gesperrt werden.
FC Arbon wird sich beteiligen
Wortmeldungen zur Finanzierung blieben dennoch nicht aus. Von der Mitte/EVP-Fraktion wurden Zweifel geäussert, ob das Projekt tatsächlich ohne Folgen für den künftigen Steuerfuss bleibt, wie im Kommissionsbericht aufgeführt. Woraufhin Stadtpräsident René Walther ausführte, dass die derzeit tiefe Verschuldung, das hohe Eigenkapital und die Umstellung auf HRM2 bei den Abschreibungen die Stadt in den nächsten Jahren entlasten werde. Die jährliche finanzielle Belastung durch diese erste Sanierungsetappe im Stacherholz beziffert er mit 132 415 Franken. Die SVP wollte überdies wissen, inwiefern sich die Vereine an den anfallenden Kosten zu beteiligen gedenken. Lukas Auer (SP/Grüne), der den FC Arbon 05 präsidiert, konnte hier sogleich Auskunft geben und versprach: Der FC sei sich seiner finanziellen Verantwortung bewusst und werde diese auch wahrnehmen.
Volksabstimmung noch im Sommer
Die bereits zugesicherte finanzielle Unterstützung der Denkmalpflege des Kantons Thurgau war zweifellos massgeblich für die flächendeckende parlamentarische Zustimmung zur Schlossturm-Sanierung in der teureren Ausführung. Denn nur an einer solchen, die möglichst viel Originalsubstanz erhält, wird sich die Kantonale Denkmalpflege beteiligen. Dies im Umfang von 20 Prozent der beitragsberechtigten Massnahmen, was aktuell einer Summe von rund 350 000 Franken entspricht. Wie auch bei der Sportanlage Stacherholz war sich das Parlament einig: Die Sanierung ist ausgewiesen. Denn das Arboner Schloss mit seinem markanten Turm ist ein Wahrzeichen der Stadt, das es zu erhalten gilt. So wurden denn beide Kreditanträge des Stadtrates mit 23 Ja-Stimmen bei nur jeweils einer Enthaltung angenommen. Beide Vorlagen sollten noch diesen Sommer vors Stimmvolk kommen.