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Beständig im Wandel der Technik

Früher verlöteten sie Telefonkabel, heute installieren sie Wärmepumpen. Die Mitarbeitenden der Elektro Hodel AG sorgen seit 60 Jahren für eine reibungslose Stromversorgung in Arbons Haushalten und dessen Geräten. 

Kim Berenice Geser

An Weihnachten 1989 erhielten die vier Geschwister Hodel von ihrem Vater je ein Faxgerät geschenkt. «Abends haben wir uns dann alberne Nachrichten hin- und hergeschickt.» Markus Hodel muss bei dieser Erinnerung lachen. Der Mitinhaber der Elektro Hodel AG, der das Geschäft gemeinsam mit seinem Bruder Pius leitet, sitzt vor einer Tasse Kaffee. Vor sich den Bildband zum letzten Jubiläum vor zehn Jahren. Zwischen damals und heute hat sich gefühlt noch einmal so viel verändert, wie in den 50 Jahren davor. Die technologische Entwicklung schreitet mit Siebenmeilenstiefeln voran. Die einstig moderne Schaufenster-Auslage erinnert heute mit einem Hauch von Nostalgie an vergangene Zeiten, als das Ladenlokal aufgrund der hohen Nachfrage sogar ausgebaut werden musste. Inzwischen hat der Onlinehandel längst das Zepter in der Hand. Und im Laden steht seit der Pensionierung von Isabelle Schlappritzi «nur» noch Markus Hodel. «Das Angebot im Internet ist so gross und preislich viel interessanter, dass sich für uns der Verkauf vor Ort kaum noch rentiert», sagt er zu dieser Entwicklung. Wer nun aber annimmt, dass diese sinnbildlich für den gesamten Betrieb ist, der irrt gewaltig. Denn «Elektro Hodel» wusste mit dem technologischen Fortschritt stets mitzuhalten.

Von grossen und kleinen Projekten

Während Betriebszweige wie der Ladenverkauf rückläufig wurden, gewannen andere an Fahrt. «Allen voran die nachhaltigen Energielösungen, die uns ein neues Segment erschlossen haben», führt Markus Hodel aus. Wo man früher noch Telefonkabel verlötete und Lampen installierte, die nur an oder aus waren, verbauen die Mitarbeitenden heute Wärmepumpen, Grundinstallationen für PV-Anlagen und Ladeinfrastrukturen und intelligente Beleuchtungssysteme. «Und das sowohl für Privatkunden als auch für Firmen, die wir bei Um- und Neubauten sowie Sanierungen betreuen», ergänzt Hodel. Zu den grösseren Projekten in der jüngsten Vergangenheit gehört die Neubau-Siedlung Hofstett der Firma Fortimo an der Landquartstrasse, zu den aktuellen das Bauprojekt der Wohnbaugenossenschaft Pro Familia an der Schützenstrasse. Für Nostalgie zum 60-Jahr-Jubiläum bleibt angesichts der vollen Auftragsbücher also kaum Zeit. Gleiches gilt natürlich nicht für Kunden, die noch heute ihre kaputten Nachttisch-Lampen zur Reparatur bringen oder ihre Glühbirnen bei «Hodel» kaufen. «Denn auch wenn sich das Dienstleistungsangebot verändert hat, bleiben wir den Kunden im Laden weiterhin treu.»

60-jährige Geschichte

Im Frühjahr 1956 zog es den jungen Elektromonteur Franz Hodel aus dem Luzernerland an den Bodensee, um bei der Firma Elektro Schmid AG in Arbon seine erste Stelle anzutreten. Dies war der Beginn der 60-jährigen Erfolgsgeschichte der heutigen Elektro Hodel AG, denn 1964 – an seinem 29. Geburtstag – übernahm Franz Hodel mit seiner Frau Julitta Personal und Geschäftseinrichtungen des Vorgängers und führte den Betrieb unter neuem Namen weiter. 1966 konnte er die Liegenschaft an der St. Gallerstrasse 43 käuflich erwerben und erweiterte nur zwei Jahre danach die Verkaufsräume. 1975 folgte die Einweihung der neuen Werkstatt und der neuen Lagerräumlichkeiten. Ein Jahrzehnt später trat Pius Hodel in den Betrieb ein und übernahm fortan die operative Führung. 1993 folgte auch sein Bruder Markus dem Ruf des Familienunternehmens. Gemeinsam führen sie heute den Betrieb mit vier Mitarbeitenden und einem Lernenden. 

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