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Challenge nach der Ära «eme»

Nach Gründervater Erich Messerli lenkte Ueli Daepp sieben Jahre lang die Geschicke des «felix.». «Das Beste, was mir beruflich und persönlich passieren konnte», nennt er diesen Lebensabschnitt. Dies, obwohl er einige Herausforderungen zu bewältigen hatte, aber ...

Ueli Daepp

«Ich war bereit, diese Challenge anzunehmen. Erstens hatte ich nach 25 Journalistenjahren im Medienhaus Tagblatt einige Berufserfahrung gesammelt und war offen für eine neue Herausforderung. Zweitens war mir der «felix.» und diese Region bestens vertraut. Und drittens hatte mich der erfahrene Arboner Medienmann Andrea Vonlanthen bei einem Apfelsaft auf der «Metropol»-Terrasse darüber informiert, dass der «felix.» dringend einen Nachfolger für den bald pensionierten Gründer sucht und diese Aufgabe auf mich zugeschnitten wäre. Nachdem ich in der kleinen Zeitungsfabrik an der Rebhaldenstrasse den Anstellungsvertrag unterschrieben hatte, sagte mir der nie um einen Spruch verlegene Erich Messerli süffisant: «Gäll, es stoht zwor nienä im Vertrag, aber Chranksii isch bim ‹felix.› verbote.» Mir wurde bewusst, mit welch bescheidenen Mitteln die «felix.»- Minicrew mit Erich Messerli und Daniela Mazzaro ihr «Kind» über die Jahre am Leben erhalten und aufgepeppelt hatten. Die beiden zogen in den 14 Jahren keinen einzigen Tag «krank» ein. Die Büromöbel alt und abgewetzt. Die Büroreinigung verrichtet hier der Chef. Und selbstverständlich ist ein «felix.»-Redaktor auch Gastwirt und kümmert sich zwischen dem Texten, Redigieren und Fotografieren auch immer mal wieder um das Wohl der Gäste.

Wie eine Eiche gewachsen

Meine grösste Challenge nach der «Ära Messerli» war es, mehr Sicherheit in diesen Zeitungsbetrieb zu bringen. Jeder einzelne Personalausfall hätte bedeutet, dass die Zeitung freitags nicht erscheint. Dieses Risiko wollte ich nicht länger tragen. So wurde das Zeitungslayout ausgelagert an die Firma «Amagoo» und die Redaktion wie auch der Verkauf wurden um je zirka eine halbe Stelle ausgebaut. Zwei Jahre lang blieb Erich Messerli auch nach seiner Pensionierung dem Zeitungsbetrieb treu und stand mir mit Rat und Tat zur Seite. So konnte «felix. die zeitung.» weiter wachsen und gedeihen. Dank hoch motivierten Mitarbeitenden, treuen Inserentinnen und Inserenten, grosszügiger Spenderinnen und Spendern. Und nicht zuletzt auch dank der Stadt Arbon und den umliegenden Gemeinden Roggwil, Steinach, Horn und Berg, welche heute einen wesentlichen Teil der Verteilkosten übernehmen. Im Frühjahr 2022 konnte ich – nach sieben Jahren und 330 «felix.»-Ausgaben – das Zepter meiner Nachfolgerin Kim Berenice Geser übergeben. Ich tat dies mit einem guten Gefühl. Diese Zeitung ist wie eine Eiche gewachsen: langsam, auf starkem Fundament. Sie wird getragen von der ganzen Region. Dabei ist «felix.» redaktionell unabhängig und eigenständig geblieben. Das Konzept von Gründervater Erich Messerli hat sich seit 25 Jahren bestens bewährt und entpuppt sich in einer zunehmend globalisierten Welt immer mehr als Erfolgsmodell. Der Mensch braucht Heimat, Orientierung, Gemeinschaft – «felix.» bringt’s.»

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