Ein Hund ist kein Spielzeug
Kim Berenice Geser«Sieht man einen Schäferhund, ist bei vielen der erste Gedanke: Ui, das ist ein gefährlicher Hund», weiss Peter Kaufmann, Präsident des Schäferhund-Clubs Bodensee, aus eigener Erfahrung. Er ist der Rasse seit Jahren treu. Seine zweijährige, neugierige Hündin, die ihm die «Läkerli» sanft aus der Hand frisst, erfüllt dieses Klischee jedoch so gar nicht. «Das Verhalten eines Tieres hängt immer von der Arbeit und der Erziehung ab, die der Halter hineinsteckt», erklärt er und fügt an: «Ein Hund ist kein Spielzeug, er braucht Training und Führung.» Genau das sei vielen aber oft zu wenig bewusst. Die Folge sind mangelhafte oder falsche Erziehung. Aus diesem Grund investiert der Schäferhunde-Club seit 60 Jahren intensiv in die Ausbildung der Hunde und ihrer Halter – und wirkt so auch dem Angst- und Feindbild entgegen.
Verändert hätten sich in dieser Zeit nebst den Hunderassen (heute sind im Club längst nicht mehr nur Schäferhunde vertreten, sondern alles vom Jack Russell bis zum Riesenschnauzer) vor allem die Methoden. Wo man früher mit Schlägen, Stachelhalsbändern und Strom zugange war, werden die Vierbeiner heute spielerisch mit Bällen und «Läckerli» erzogen. Was nicht heisst, dass es beim Training auf dem Areal der Glinzburg in Obersteinach nicht auch mal rau zugehen kann. «Das sorgt bei Aussenstehenden hin und wieder für Missverständnis.» Um solche und die Vorurteile aus der Welt zu schaffen, ist die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins ein wichtiger Hebel. Weshalb der Club die Bevölkerung morgen Samstag, 14. September, von 14 bis 18 Uhr zum grossen Jubiläumsfest auf dem Zelghof der Familie Popp an der Grünaustrasse 27 in Horn einlädt. Auf die Besuchenden wartet ein spannendes Programm mit Hunderennen, Diensthund-Vorführungen und viel Raum für Austausch von Mensch und Tier. Auf das sich am Ende des Tages alle ein bisschen besser verstehen.