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Es hat sich ausgezaubert

Der «Seezauber» kehrt nicht mehr zurück. Die Betreiber der gastronomischen Zwischennutzung am Arboner Seeufer gaben heute bekannt, dass sie den Betrieb diesen Winter nicht wiedereröffnen.

Kim Berenice Geser

Da waren’s nur noch zwei. Mit dem Entscheid der Betreiber, den «Seezauber» nicht mehr weiterzuführen, bleiben von den ursprünglich fünf angedachten Projekten für gastronomische Zwischennutzungen am Seeufer ab sofort nur noch zwei übrig. Zur Erinnerung: 2021 hatte die Stadt Arbon aus einer Vielzahl von Bewerbungen fünf Konzepte ausgewählt, um die Seepromenade an fünf verschiedenen Standorten gastronomisch zu beleben. Eines davon wurde kurz nach Bekanntgabe der Siegerprojekte wieder auf Eis gelegt, weil der Standort in unmittelbarer Nachbarschaft zur Zwischennutzung «Veranda» auf der Terrasse des ehemaligen Hotel Metropols zu einem Interessenskonflikt führte. Das Konzept für die Belebung des Hafendamms fiel der kantonalen Bewilligungspolitik zum Opfer – der Gewässerabstand konnte nicht eingehalten werden. Und nun zieht der «Seezauber» den Hut. Somit sind die letzten Überlebenden dieses Projekts der «Coffee to go»-Trailer bei der Wetterstation und die «Seeliebi 9320» beim am Quai beim Saurer-Denkmal.

Stromkosten werden zum Stolperstein

Das Aus des «Seezaubers» sei ihnen nicht leicht gefallen, schreibt die Ostgastro GmbH heute Donnerstag in einer Medienmitteilung. Über zwei Wintersaisons hinweg hatten sie den Platz beim Fliegerdenkmal mit ihrem Kuppelbau bespielt. «Doch massiv gestiegene Energie- und Heizkosten sowie deutlich erhöhte Infrastrukturkosten lassen eine wirtschaftlich tragbare Durchführung leider nicht mehr zu», begründen die Betreiber den Entscheid. «Der Seezauber war weit mehr als nur ein Restaurant – er war ein Stück Winterzauber am Bodensee, ein Treffpunkt für Freunde und Familien», sagt Daniel Coppola von der Ostgastro GmbH und fügt an: «Gerade deshalb schmerzt dieser Abschied besonders.» Man wolle jedoch verantwortungsvoll handeln und den Betrieb nicht unter Bedingungen fortsetzen, «die der Qualität, Sicherheit und besonderen Atmosphäre des Seezaubers nicht gerecht werden».

Ersatz wird gesucht

Auch die Stadt bedauert das frühzeitige Ende des «Seezaubers». Ursprünglich war eine Durchführung bis zur Wintersaison 2026/27 vorgesehen. Der zuständige Stadtrat Daniel Bachofen wird in der Medienmitteilung mit den Worten zitiert: «Es ist sehr bedauernswert, dass die Winterzeit durch das Projekt Seezauber nicht weiter belebt wird.» Die Stadt prüfe nun Alternativen, um auch künftig im Winter ein attraktives Angebot für die Bevölkerung und Gäste zu schaffen. Bevor sich der «Seezauber» jedoch endgültig von Arbon verabschiedet, organisieren die Betreibenden am Samstag, 13. September eine «Danceparty» im Seeparksaal. Zu Gast ist Deutschrapper Capital Bra, der diesmal hoffentlich seinen Pass zur Hand hat. Im April musste er sein Konzert zum Saisonabschluss des «Seezaubers» absagen, weil er in Dubai festsass, nachdem er seine Reisedokumente verlegt hatte.

 

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