«Fischen ist wie Ferien»
Laura GansnerEgal, wie oft man schon am Spielplatz auf der Schlosswiese vorbei spaziert ist, das unscheinbare Haus hinter dem Klettergerüst kann man leicht übersehen haben. Es ist seit 1978 die Heimat des Fischervereins Arbon, der dieses Jahr seinen 125. Geburtstag feiert. «Trotzdem wissen viele nicht, dass es uns überhaupt gibt», erzählt Thomas Bräuer. Gemeinsam mit Marc Schlappritzi und Oliver Lei sitzt er an diesem Montagabend im Vereinslokal und spricht mit ihnen über die zwei Leidenschaften, welche die drei Vorstandsmitglieder verbindet: das Fischen und den Verein. Sie erzählen von allseits bekannten Vereinsproblemen: Überalterung und Mitgliederschwund. Aktuell zählt der Fischereiverein nur 41 aktive Mitglieder. Doch vor eineinhalb Jahren gab es einen Gesamtwechsel im Vorstand, der einen Wandel ins Rollen gebracht hat. Aktuell sind zwar das Präsidium und das Aktuarenamt vakant, doch dies tue ihrem Einsatz keinen Abbruch, so Marc Schlappritzi: «Wir wollen Veränderungen anstossen.»
Begeisterung teilen
Um dem Vereinsleben wieder neues Leben einzuhauchen, hat der Vorstand unter anderem seine Statuten überarbeitet, einen Vereinshöck eingeführt und einen Jungfischerobmann mit ins Boot geholt. «Es ist wichtig, dass wir auch die Jungen einspannen und ihnen Verantwortung übertragen», weiss Thomas Bräuer. Das Ziel des Vorstands bei alldem ist klar: Hobbyfischern einen Raum fürs Fachsimpeln und den Austausch über ihren liebsten Zeitvertreib zu geben. «Fischen ist für mich wie Ferien», kommentiert Oliver Lei. Schlappritzi und Bräuer nicken zustimmend. Die Worte «Trance» und «Meditation» werden als Vergleich herangezogen. «Ich vergesse dabei alle meine Sorgen», fügt Schlappritzi an. Dass sie dabei bei erfolgreichem Fang ein Lebewesen töten, steht für sie nicht damit im Widerspruch, im Gegenteil. Wertschätzung für den Fisch werde bei ihnen gross geschrieben, betont Lei. Schlappritzi bringt es auf den Punkt: «Ein Fisch, den ich aus dem Bodensee ziehe, hat auf jeden Fall ein schöneres Leben gehabt, als einer, der nur zum fett werden aufgezogen wurde.»
Saisonstart beim Arboner Wochenmarkt
Am Samstag, 20. April, beginnt die diesjährige Wochenmarkt–Saison in Arbon. Bis 28. September kann jeweils samstags von 9 bis 13 Uhr auf dem Storchenplatz regionales Bio–Gemüse, frische Backwaren, auserlesene Käsevariationen aus der Region, Fleisch, Blumen und noch mehr eingekauft werden. Dazu gibt es bei jeder Durchführung ein wechselndes Zmittag–Angebot. Diesen Samstag bietet der Fischerverein Arbon geräucherte Felchen aus dem Zugersee und Zander-Knusperli an, welche der Verein von Berufsfischer Erwin Fischer aus Salmsach bezieht. Für Vereine ist der Wochenmarkt eine optimale Gelegenheit, bei der Bevölkerung auf sich aufmerksam zu machen – egal, ob mit einem eigenen Stand oder mit einem Zmittag–Angebot. Weitere Informationen sind unter arboner–wochenmarkt.ch zu finden.