Gezielt gegen Grün
Kim Berenice GeserMan könnte fast den Eindruck gewinnen, in Steinach habe jemand etwas gegen die Meinung der Grünen. Sind doch ihre Plakate die einzigen, die in den vergangenen Tagen wiederholt von Vandalen zerstört wurden. Derselbe Anblick bot sich bereits anlässlich der eidgenössischen Wahlen im letzten Jahr. Auch damals richteten sich die Angriffe gezielt gegen die Wahlwerbung der Grünen. «Offensichtlich sind die Tatpersonen gegen eine politische Meinungsvielfalt», konstatiert Richard Faust, Präsident der Grünen Region Rorschach, in einer aktuellen Medienmitteilung zu den Vorfällen. Seitens der Partei gehe man inzwischen davon aus, dass zielgerichtet die Meinung der Grünen unterdrückt werden solle. «Das ist klar demokratiefeindlich und eine bedenkliche Entwicklung, vor allem während den Wahlen», so Faust.
Als Lausbubenstreich gehe das Verhalten längst nicht mehr durch. Da auch eine Anzeige bei der Polizei keine Wirkung zeigte, hat sich die Partei nun entschlossen, aktiv auf den Vandalismus hinzuweisen. Statt die Plakate in regelmässigen Abständen wieder aufzustellen, bleiben sie nun liegen. Daneben haben die Grünen eine Hinweistafel aufgestellt, auf der zu lesen ist: «Hier stirbt die Toleranz und die Demokratie.» Man hoffe nun auf die Einsicht der Tatpersonen, so Faust, denn: «Wer nicht politische Toleranz und Meinungsvielfalt befürwortet, handelt undemokratisch und führt uns ins Chaos.» Es bleibt abzuwarten, ob der Hinweis Wirkung zeigt. Wie Hanspeter Krüsi, leitender Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, anlässlich der letztjährigen Zerstörungstaten bereits sagte, seien solche Vandaleakte während Wahlkämpfen leider an der Tagesordnung. Er betonte jedoch, dass dieses Verhalten die Intoleranz einiger weniger Mitbürger zeige und nicht repräsentativ für die Mehrheit der Bevölkerung sei.