Mit «smartvote» seinen politischen Match finden
Kim Berenice Geser101 Kandidatinnen und Kandidaten kämpfen aktuell um 30 Sitze im Arboner Stadtparlament. Dazu kommen sieben Anwärter auf die vier Stadtratssitze. Wie sollen die Wählerinnen und Wähler da den Überblick behalten? Und vorallem: Wie sollen sie herausfinden, welche Kandidierenden ihre politische Haltung widerspiegeln? Neben der Möglichkeit, sich in der Zeitung oder an diversen Wahlveranstaltungen zu informieren, können die Arboner Wählerinnen und Wähler dieses Jahr auch zum ersten Mal «smartvote» nutzen. Die Plattform bietet Wählerinnen und Wählern eine Hilfestellung, um sich über die politischen Positionen der Kandidierenden zu informieren. Wie das genau funktioniert? Auf der Plattform smartvote.ch kann die Stimmbevölkerung einen Fragebogen zu verschiedenen politischen Themen ausfüllen – entweder in der «Rapide»-Form (27 Fragen) oder in der «Deluxe»-Version (55 Fragen). Der Fragebogen wird im Anschluss mit denjenigen der Kandidierenden abgeglichen. So erhalten die Teilnehmenden Wahlempfehlungen von Kandidierenden, deren Ansichten sich mit den ihren decken. Darüber hinaus liefert die Datenbank zusätzliche Informationen. Zum Beispiel stellen Spider-Diagramme die politische Haltung zu verschiedenen Themen wie Migrations- und Wirtschaftspolitik, Umweltschutz, Sozialstaat oder Gesetzgebung dar. Die Nutzung der Plattform ist kostenlos und bedarf keiner Anmeldung. Aktuell haben alle sieben Stadtratskandidierenden sowie 84 von 101 Parlamentskandidierenden den Fragebogen ausgefüllt.
Kosten trägt die Stadt
Zustande gekommen ist die Zusammenarbeit mit «smartvote» durch eine Frage von Felix Heller (SP/ Grüne) in der Fragerunde des Arboner Stadtparlaments. Er wollte wissen, ob sich die Stadt die Nutzung von «smartvote» für die Gesamterneuerungswahlen vorstellen könne. Diese prüfte den Vorschlag und entschied sich Ende 2022 für einen Pilotversuch. Die Kosten von 8500 Franken trägt die Stadt. Die Fragebögen wurden von «smartvote» in Zusammenarbeit mit den Parteivertretern und der Stadt zusammengestellt.
Nach den Wahlen will die Stadt das Angebot evaluieren und anhand von Nutzerzahlen und Teilnahme der Kandidierenden entscheiden, ob es auch in vier Jahren wieder zur Anwendung kommen soll. Für Aurelio Petti, Präsident der Interpartei Arbon, stellt die Online-Wahlhilfe ein wichtiges Werkzeug zur Erhöhung der Stimmbeteiligung dar. «Ich begrüsse es, dass die Stadt ‹smartvote› implementiert», so Petti. Dies schaffe eine gewisse Transparenz für die Bevölkerung und erlaube es, mehr über die Kandidierenden zu erfahren, als auf den Wahlplakaten ersichtlich ist. Denn Ziel sei eine Stimmbeteiligung von 35 bis 40 Prozent.