Mitreden erwünscht: SP lanciert «Stadtgespräch»
Kim Berenice GeserWie bringt man die Bevölkerung dazu, sich aktiv für das politische Geschehen in ihrer Gemeinde zu interessieren? Diese Frage stellen sich Arbons Politvertretende von links bis rechts nach beinahe jeder Abstimmung, ist die Stadt doch für ihre notorisch tiefe Stimmbeteiligung berüchtigt. Die SP Arbon wagt sich nun an ein Format, mit dem sie diesem Trend entgegenwirken will. «Stadtgespräch» heisst die neue Veranstaltungsreihe, welche die SP am Donnerstag, 24. April, um 19 Uhr im Konstrukt an der Rebhaldenstrasse 7 ein erstes Mal lanciert. Das Thema: aktive Bodenpolitik und der Kauf der Strausswiese. Erich Fehr, der ehemalige Stadtpräsident von Biel, macht den Auftakt und berichtet in seinem Input-Referat über die Erfahrungen seiner Gemeinde. Biel pflegt seit Jahren eine aktive Bodenpolitik und hat unter anderem ein Stadion und einen Campus realisiert. Im Anschluss wird Arbons Stadtpräsident René Walther den Bogen zur Strausswiese schlagen und zur Abstimmungsvorlage vom 18. Mai berichten.
Demokratie lebt vom Dialog
«Wir wollen mit dem ‘Stadtgespräch’ einen Beitrag zur demokratischen Debattenkultur leisten», erklärt SP-Präsident Felix Heller. Das Format ist denn auch keine Neuerfindung der hiesigen SP, sondern wurde vor einigen Jahren von den Kreuzlinger Sozialdemokraten ins Leben gerufen. «Dort ist die Reihe längst etabliert. Pro Durchführung werden Säle mit bis zu 60 Personen gefüllt», weiss Heller. Solche Zuschauerströme werden in Arbon noch viel Aufbauarbeit benötigen. Doch das Potenzial sei da. «Wir wollen der Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich zu informieren, einzubringen und zu diskutieren.» Frei von politischem Couleur, wie Heller betont. «Der Anlass wird zwar von der SP organisiert, richtet sich aber explizit an alle Interessierten, unabhängig einer Parteizugehörigkeit.» Weshalb mit Fehr (SP) und Walther (FDP) auch bewusst Referenten unterschiedlicher Parteien gewählt wurden. In erster Linie gehe es darum, Fakten zu schaffen, auf deren Grundlage im Anschluss diskutiert werden kann, so Heller. Auch kritische Stimmen seien sehr willkommen. «Am Schluss sollen die Besuchenden klüger nachhause als sie gekommen sind.»