Neue Fische für den Eschwilerbach
Manuela MüllerDie Verschmutzung des Eschwilerbachs Mitte April führte zu einem Totalausfall des Fischbestandes. Erste Abklärungen durch das Gewässerqualitätslabor des Amts für Umwelt des Kantons Thurgau ergaben, dass es sich bei der Verschmutzung mit hoher Wahrscheinlichkeit um Gülle handelt. «Ob dies der Grund für das Fischsterben war und wo der Eintrag erfolgte, ist schwierig zu sagen, da wir sehr spät alarmiert wurden», sagt Marcel Meier, Abteilung Abwasser und Anlagesicherheit des Kantons, auf Anfrage. Wenn mehr als 20 Stunden seit dem Ereignis vergangen seien, sei es für das Labor schwierig nachzuvollziehen, was die Gewässerverschmutzung ausgelöst habe. Meier betont, dass es daher wichtig sei, bei einer Gewässerverschmutzung sofort die Polizei zu benachrichtigen. «Eine schnelle Meldung von Verschmutzungen dient nicht nur der Abklärung der Ursache, sondern auch dazu den Fischbestand des Gewässers noch retten zu können.»
Totalausfall im Eschwilerbach
In Roggwil wurde die Polizei erst spät alarmiert, was den Tod von mehreren Dutzend Bachforellen zur Konsequenz hatte. Was bei einer frühzeitigen Alarmierung hätte verhindert werden können, wie Markus Zellweger, Fischereiaufseher der kantonalen Jagd- und Fischereiverwaltung, erklärt: «Wir Funktionäre werden nach der Feststellung der Verschmutzung von der Polizei aufgeboten. Solange diese noch nicht zu lange besteht, können wir situativ zum Beispiel Bachsperren errichten oder dem betroffenen Gewässer Frischwasser zuführen.» Ein Einsatz wegen einer Gewässerverschmutzung kann für ihn von vier bis zu 20 Stunden dauern. Im vorliegenden Fall überprüfte er das Bachsystem und grenzte die Schadstelle am Tag nach der Meldung nochmals ein. Auch er bestätigt die Aussage von Marcel Meier, dass die verendeten Bachforellen im Eschwilerbach aufgrund einer vermeintlichen Zufuhr der Gülle gestorben seien. Um den Bestand des Baches wieder aufzubauen, wurden bereits am Donnerstag, 24. April, 30'000 Jungforellen von Zellwegers Fischzucht in Romanshorn im Roggwiler Bach ausgesetzt. «Die Fische werden so klein wie möglich in den Bach geleitet, damit sie lernen, wie das Leben in der Wildnis ist», erläutert er. Eine gute Struktur des Baches mit Unterständen und einer guten Beschattung sei dabei ausschlaggebend, wie sich die Fische im Bach künftig entwickeln.
Zeugen gesucht
Der Verursacher des «Gülle-Unfalls» ist bisher immer noch unbekannt. Momentan seien laut der Kantonspolizei noch keine dienlichen Hinweise zum Vorfall eingegangen. Die Schadenssumme beträgt mehrere tausend Franken.