Neuer Marktplatz wird zur Rutschpartie
Kim Berenice GeserRund 60 000 Franken hatte der Stadtrat für die Neugestaltung des Marktplatzes bewilligt. Mit dem Angebot sollte die Altstadt aufgewertet und Besuchende zum Verweilen eingeladen werden. Wirklich funktioniert hat dieses Konzept bisher nur während Anlässen wie jüngst der «Usestuehlete». Ansonsten machen die hölzernen Sitzgelegenheiten mehrheitlich einen verwaisten Eindruck. Fehlende Schattenspender tragen ihr Übriges dazu bei und sorgten zudem im Sommer für Dürre in den Blumenkästen. Nun folgt die nächste Kritik am gestalterischen Schnellschuss des Stadtrates: Parlamentsmitglied Peschee Künzi (XMV) wies in der Fragerunde der Stadtparlamentssitzung von letzter Woche auf die Unfallgefahr des Holzpodestes hin. Ihm seien bereits drei Vorfälle bekannt, die von blauen Flecken bis zu einem gebrochenen Handgelenk reichten, weil Passanten auf den nassen Planken ausrutschten. Künzi wollte vom Stadtrat wissen, ob dieser Kenntnis von den Vorfällen hat, wer dafür haftet und was gegen das Unfallrisiko unternommen wird. Die Antworten gab Stadtpräsident René Walther. Die Stadt wisse von den Unfällen. «Wir sind selbstverständlich sofort aktiv geworden», betonte Walther vor dem versammelten Parlament. Was bedeutet, dass man die Situation vor Ort mit dem Werkhof geprüft habe. In einem ersten Schritt wurden nun die Holzlatten von ihrem schleimigen Moosbelag befreit und ein Warnhinweis aufgestellt, der auf die Rutschgefahr bei Nässe hinweist. Zudem soll abgeklärt werden, ob diese mit einer Beschichtung eingedämmt werden kann. Für die Unfälle haftet die Stadt. Deren Haftpflichtversicherung beinhaltet eine sogenannte All-Risk-Deckung, welche auch diese Vorfälle abdeckt.