Qualitätssicherung an der PSG Arbon
Laura GansnerAnfang August warf der Bericht einer regionalen Tageszeitung über zwei Konfliktsituationen zwischen der Primarschule Arbon und Eltern von Schülerinnen und Schülern ein düsteres Licht auf die Schulgemeinde. Nun folgt eine Medienmitteilung der Primarschulgemeinde (PSG) Arbon, welche einen ganz anderen Ton anschlägt (siehe Kasten unten). Ein Audit-Team des kantonalen Amtes für Volksschule hat die gesamte PSG auf die Qualitätsanforderungen des Kantons überprüft und befindet diese als weitestgehend eingehalten. Einzig die Umsetzung des 360-Grad-Feedbacks – einer breit abgestützten Befragung von Erziehungsberechtigten, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen – solle noch weiter ausgebaut werden, wie dem Bericht des Audit-Teams zu entnehmen ist. «Wir sind da bereits dran», ordnet Schulgemeindepräsidentin Regina Hiller den Sachverhalt ein. Letztes Schuljahr habe man in einem ersten Schritt das Feedback der Schülerinnen und Schüler eingeholt, fürs Jahr 2024 sei eine Befragung der Eltern geplant. Diese Verbesserungen würden aber nie einzelne Problemfälle verhindern können, noch sei das Audit insgesamt als Rechtfertigung auf die negativen Schlagzeilen zu verstehen, so Hiller.
Audit ist keine faule Ausrede
«Ein Audit seitens des Kantons ist immer von langer Hand geplant», erklärt Regina Hiller. Die Audittage an den drei Primarschuleinheiten fanden zwischen Februar und Juni statt, die Information zur Durchführung erhielt die Primarschulgemeinde bereits im Februar 2022. «Vor den Gesprächen reicht die jeweilige Schulgemeinde Dokumente zu Richtlinien, Leitfäden und Zielen ein, welche dem Audit-Team als Basis dienen», berichtet Beat Brüllmann, Chef des kantonalen Amts für Volksschule. Ein Audit sei dabei weniger die Aufnahme eines Stimmungsbildes, sondern vor allem die Überprüfung der vom Kanton festgelegten Qualitätsmerkmale für Volksschulen. Regina Hiller fasst zusammen: «Es geht grundsätzlich um übergeordnete Qualitätsprozesse, nicht um das Aufklären und Durchleuchten von Einzelfällen.» Prozesse, wie die bereits erwähnte Feedback-Kultur. Dass sich diese noch in Entwicklung befinde, habe aber nichts mit den Konfliktsituationen mit einzelnen Erziehungsberechtigten zu tun, meint Beat Brüllmann: «Das Problem in Arbon liegt nicht an unzureichender Information.» Der eine Fall, welcher die Schule nach wie vor beschäftige, sprenge schlichtweg das System, betont Regina Hiller: «Wir können noch so lange an unseren Abläufen feilen, solchen Einzelfällen entkommen wir damit nicht.» Was nicht heisst, dass die PSG Arbon nicht an der Verbesserung interner Prozesse arbeiten werde: «Die Ergebnisse des Audits werden wir in die Weiterentwicklung unserer nächsten Schritte miteinfliessen lassen.»
Gutes Zeugnis für Primarschule Arbon
Im ersten Semester dieses Jahres besuchte ein Audit-Team des kantonalen Amtes für Volksschule alle drei Schuleinheiten der Primarschulgemeinde (PSG) Arbon. Inzwischen liegen die Ergebnisse vor, welche bestätigen, dass die PSG Arbon gut unterwegs ist.
Gemäss Gesetz über die Volksschule legt der Kanton Qualitätsanforderungen für die Schulen fest. Als Beurteilungsgrundlage dient der Qualitätsrahmen Volksschule Thurgau, welcher die drei übergeordneten Bereiche Organisation, Führung und Unterricht umfasst. Das Audit-Team fand an der PSG Arbon Führungsverantwortliche und Lehrpersonen vor, welche sich mit hohem Engagement für das Wohl der Kinder sowie die Qualität der Schule einsetzen. Dabei war das Bestreben wahrnehmbar, im weiteren Aufbau der Organisation gute Arbeit zu leisten und den Vorgaben gerecht zu werden. Die auf allen Ebenen spürbare kindzentrierte Ausrichtung des pädagogischen Gedankenguts wurde im Speziellen gewürdigt.
Engagiertes Personal
Das Audit-Team berichtet, dass es an allen drei Standorten sehr offen empfangen wurde und mit den Mitarbeitenden anregende und spannende Gespräche führen konnte. Von allen Beteiligten sei ein grosser Effort spürbar gewesen, die Schule als Ganzes weiterzuentwickeln und besonders in Bezug auf die individuellen Herausforderungen der einzelnen Standorte aktiv Lösungen und Optimierungsmöglichkeiten zu finden. Das Team habe innovative, gesamtschulische und standortbezogene Projekte vorgefunden, welche nachhaltig umgesetzt werden. «Wir erlebten eine engagierte Schulbehörde, motivierte Schulleitungen und aktive Lehrpersonen.» Die Schulgemeinde sei breit dokumentiert und übertreffe in vielen Bereichen die Mindestanforderungen. Angeregt wird, das 360-Grad-Feedback als wertvolles Instrument einzusetzen, um aus verschiedenen Blickwinkeln Rückmeldungen zur Weiterentwicklung der PSG Arbon zu erhalten. Dabei ist sie darauf angewiesen, dass die Befragten solche Umfragen flächendeckend beantworten. Die Schulbehörde bedankt sich bei allen Beteiligten für ihren grossen Einsatz und will sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterhin für ein zeitgemässes Bildungs- und Betreuungsangebot in Arbon einsetzen.
Medienstelle PSG Arbon