Sabotage am Wahlkampf der Grünen
Kim Berenice Geser«Es ist einfach respektlos.» Beni Müggler, Nationalratskandidat der Grünen und Schulsozialarbeiter in der Arboner Sekundarschule, findet deutliche Worte für die Vandaleakte der letzten Tage. Drei Nächte in Folge wurden die Plakate der Partei diese Woche beschädigt. «Kaum hatten wir sie aufgestellt, lagen sie am nächsten Tag bereits wieder heruntergerissen auf dem Boden.» Die Standorte am Sportplatz und der Schulstrasse lassen darauf schliessen, dass die Täter gezielt vorgegangen sind. Denn an beiden Plakatierungsorten führt nicht unmittelbar ein Spazierweg vorbei. Auch die Wahl der Plakate lässt auf ein zielgerichtetes Vorgehen schliessen. Am Wochenende sei noch ein Plakat der Mitte in Mitleidenschaft gezogen worden, aagt Müggler. In den Tagen danach nur noch die der Grünen. Das berichtet auch Didi Feuerle, Arboner Stadtrat und Mitglied der Grünen Thurgau. Auch er «durfte» diese Woche schon ein demoliertes Plakat seiner Partei wieder in Stand stellen. Alle benachbarten Plakate blieben unangetastet. Die Grünen der Region Rorschach haben Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. Feuerle verzichtet bisher darauf. Hanspeter Krüsi, leitender Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, bestätigt den Eingang der Anzeige und fügt an: «Erfahrungsgemäss wird es auch noch mehr Vandaleakte während dem Wahlkampf geben.» Krüsi relativiert aber auch: «Das Verhalten zeigt die Intoleranz einiger weniger Mitbürger.» Es sei nicht repräsentativ für die Mehrheit der Bevölkerung. Dieser Meinung ist auch Beni Müggler. Er appelliert dennoch, auch in einem hitzigen Wahlkampf die Fairness zu wahren. «Der gegenseitige Respekt ist die Grundlage unserer Gesellschaft und unseres politischen Systems.» Jede Partei habe das Recht auf die Wahlen hin zu plakatieren. Das nicht jedem alle Köpfe passen, die einem dann am Strassenrand entgegenlächeln, sei klar. «Andere deshalb klein zu machen, schlechtzureden oder sogar zu sabotieren, ist respekt- und geschmacklos.»