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Sägeweiher wird von Schlamm befreit

Der Kanton Thurgau gibt der Gemeinde Roggwil grünes Licht für die Sanierung des Sägeweihers. Darin ist nicht nur eine Entschlammung, sondern auch eine Instandsetzung einiger Wasserbauwerke inbegriffen.

Laura Gansner

Heute zählt der Sägeweiher zum Roggwiler Naherholungsgebiet, einst wurde er jedoch primär für die Fischzucht genutzt. Der künstlich angelegte Weiher trägt noch immer Spuren davon: Fischtreppen, die heute nicht mehr nur Fischen beim Wandern flussaufwärts helfen, sondern über die Jahre Sedimente angesammelt haben. Genauso wie die Kiesfänge, der angeschwemmtes Material aus den Zuflüssen abfangen sollte, bevor dieses in den Weiher gelangt und sich dort ablagern kann. Diesen Zweck erfüllen die Kiesfänge aufgrund der Ablagerungsmenge nicht mehr. Bereits 2018 war sich die Gemeinde diesem Problem bewusst. Bei einer Begehung mit dem damaligen Gemeindepräsident Gallus Hasler und kantonalen Vertretern sowie den verantwortlichen Ingenieuren wurden ersmals Sanierungsmassnahmen besprochen. Fünf Jahre, eine Budgetabstimmung und sechs kantonale Bewilligungen später sollen diese Massnahmen nun umgesetzt werden.

Besonders bei den Zuflüssen des Sägeweihers ist eine Verlandung unverkennbar.
Besonders bei den Zuflüssen des Sägeweihers ist eine Verlandung unverkennbar.
© Laura Gansner

Wohin mit dem Schlamm

«Wenn alles nach Plan läuft, werden wir Ende Oktober mit den Vorbereitungen für die Sedimententnahme starten», berichtet Rico Schori, Gemeindeschreiber von Roggwil. Der Schlamm, welcher zur Verhinderung einer Verlandung des Weihers entnommen wird, muss aufgrund der Nähe des Gewässers zu belasteten Standorten wie der ehemaligen Kehricht- und Industrieabfalldeponie Holzerhof auf seine Sedimentbelastung geprüft werden. «Im Idealfall liegen diese Werte tief genug, dass der Schlamm als Dünger in der Landwirtschaft benutzt werden kann», erklärt Schori. Wird ein gewisser Grenzwert überschritten, dann müsste alles entnommene Material in Deponien entsorgt werden – was laut Schori einen finanziellen Mehraufwand bedeuten würde. Dieser sei im Budget von insgesamt 500 000 Franken miteinberechnet. Nach der Entschlammung, welche laut Angaben der Gemeinde fünf bis sechs Wochen dauern wird, steht die Sanierung der Kiesfänge im südlichen und westlichen Zuflussbereich sowie der Fischtreppe und dem Auslaufbauwerk an. Die Wasserbauwerke entsprechen nicht mehr den heutigen Standards. Im Optimalfall, so heisst es im Mitteilungsblatt der Gemeinde, könne man die Arbeiten Ende Januar 2024 beenden.

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