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Thierry Kurtzemann (Mitte) gibt das Wort zur Fragebeantwortung an Vera Tettamanti (r.), während die übrigen Gemeinderäte ihre Unterlagen studieren.

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Solar-Power für die Badi

Der Horner Gemeinderat hat auch fürs Jahr 2025 wieder ein Budget mit Minus ausgewiesen. Der Fehlbetrag beläuft sich auf über eine halbe Million Franken. Das strukturelle Defizit bewegt an der Gemeindeversammlung jedoch nicht so sehr wie unästhetische PV-Anlagen und geräuschvolle Altglas-Entsorgung.

Sandro Pfammatter

«Die Sozialhilfe, das Asylwesen, die Spitex sowie Kindertagesstätten sind die grössten Posten», erklärt der Horner Gemeindepräsident Thierry Kurtzemann die bekannten Kostentreiber. Trotz steigender Ausgaben soll die Bevölkerung deshalb aber nicht stärker zur Kasse gebeten werden: Der Steuerfuss bleibt bei 34 Prozent. Zu den weiteren Verursachern der höheren Ausgaben gehören 2025 unter anderem auch ein neues Feuerwehrfahrzeug sowie eine PV-Anlage für die Badi Horn. «Die PV-Anlage ist eine Einmal-Investition, die sich dann in den Folgejahren sukzessiv von selber amortisieren wird», sagt Kurtzemann. Fast der ganze Badi-Strom soll schliesslich durch die Solarzellen gedeckt werden. Aus dem Publikum wird moniert, dass die Badi schon gar nicht erst so gebaut worden sei, wie es der Architekt einmal vorgesehen hatte. Die Anlage verunstalte den Dorfkern und ihr Bau sei ohnehin nicht nötig. Der fragwürdige Protest findet aber nur bei fünf weiteren Stimmbürgern Anklang – und die Umstellung auf erneuerbare Energie wird mit überwältigendem Mehr bewilligt. Des Weiteren brauchen die Seebojen ein Seilgeschirr statt der alten – und arg muschelbewehrten – Ketten (Kosten: 51 000 Franken). Die Ketten ziehen manche Bojen unter Wasser. Zudem lassen sich die Seile einfacher vom Bewuchs der invasiven Quaggamuscheln reinigen. 

Budget-Eckdaten der politischen Gemeinde

Für das laufende Rechnungsjahr der Gemeinde Horn sind folgende Zahlen prognostiziert: Ein Aufwand von 8,96 Mio. Franken, ein Ertrag von 8,31 Mio. Franken und ein Defizit von 645 316 Franken. Die geplanten Nettoinvestitionen betragen 1,03 Mio. Franken.

Kaffeekapseln bei den Robidogs

Weitere Investitionen betreffen die Ersatzpflanzung für morsch gewordene Kastanien am Fussweg zwischen Zoll- und Festplatz sowie die Ausbaggerung der Hafeneinfahrt West (Kosten: 645 000 Franken). «Den dadurch auflaufenden Fehlbetrag gleichen wir mit unserem Eigenkapital aus», so Kurtzemann.

Aktuell beläuft sich dieses auf 7,5 Mio. Franken. Unter amüsante Diversa fällt die Beschwerde eines Stimmbürgers, einige der Nachbarn würden in seinem Quartier am Sonntagmorgen um 6 Uhr geräuschvoll ihr Altglas entsorgen. Zudem werde auch Privatabfall wie Kaffeekapseln in die Robidog-Container geworfen. Das darf beziehungsweise muss 2025 natürlich besser werden – und etwas mehr Umsicht ist bekanntlich gratis.

Für gute Lehrer ist in der Schulgemeinde gesorgt

Die steigenden Schülerzahlen in Horn erfordern Massnahmen, wie Schulpräsident André Mathis an der Schulbürgerversammlung am Dienstagabend ausführt. Für das Schuljahr 2025/26 wird darum ein vierter Kindergarten im evangelischen Pfarrhaus angekündigt – als Provisorium. Erfreuliches darf die Schulgemeinde zur Sanierung des Kindergartens Bogenstrasse, die im Frühling 2024 abgeschlossen wurde, vermelden. Diese kommt günstiger als veranschlagt. Mit abschliessenden Baukosten von 1,41 Mio. Franken wurde der Kredit um 40 400 Franken unterschritten. Aus dem Publikum kommt die Frage, ob es denn auch genug gute Lehrkräfte für die wachsende Schülerzahl gebe. «Ja, wir haben eine Menge qualifizierte Bewerbungen bekommen», beruhigt der Schulpräsident. Eine Nachbarin sorgt sich derweil um ihre Privatsphäre, wenn dereinst der Kindergarten ins Pfarrhaus einziehen wird. Kinder sind ja manchmal überall. In der Antwort wird betont, dass es in diesem Fall um eine öffentliche Parzelle gehe, man diesen Punkt aber noch zusammen besprechen werde. Das Budget 2025 der Schulgemeindeversammlung wird bei gleichbleibendem Steuerfuss von 65 Prozent mit einem Aufwandüberschuss von 1,078 Mio. Franken verabschiedet. Dies bei einem budgetierten Aufwand von 7,74 Mio. Franken und einem Ertrag von 6,66 Mio. Franken. Der Verlust, so Mathis, könne aus dem Eigenkapital gedeckt werden.

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