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Steinach will den Müll unter die Erde bringen

Steinach strebt an, was Arbon seit diesem Jahr praktiziert: die Abschaffung der wöchentlichen Kehrichtabfuhr. Wie in Arbon auch soll der Abfall künftig in Unterflurcontainern verschwinden.

Kim Berenice Geser

Es ist immer noch ein gewohntes Bild in Steinach: Einmal wöchentlich warten entlang vieler Strassen die weiss-orangen Abfallsäcke auf die Entsorgung. Wiederholt auch zu früh, denn eigentlich dürfte der Kehricht frühestens am Vorabend des Entsorgungstages vor die Tür. «Leider halten sich aber nicht alle an diese Regelung, was bei Anwohnenden zu Recht immer wieder für Ärger sorgt», schreibt die Gemeinde im aktuellen Mitteilungsblatt. Auf dem Papier sei die Lösung des Problems simpel: «Unterflurbehälter können es richten.» Da diese jederzeit zugänglich sind, können volle Säcke unabhängig von der Müllabfuhr entsorgt werden. Vermehrte Reaktionen und Anfragen aus der Bevölkerung hätten in jüngster Vergangenheit gezeigt, dass die wöchentliche Bereitstellung des Hauskehrichts als nicht mehr zeitgemäss angesehen werde und die Entsorgungsmöglichkeiten mit Unterflurcontainern gewünscht werden.

Geeignete Standorte prüfen

Der Gemeinderat möchte deshalb die Strassensammlungen für den Hauskehricht schon bald schrittweise durch Unterflurbehälter ablösen. Er hat jüngst ein Konzept gutgeheissen, wonach auf dem Gemeindegebiet rund 40 Unterflurbehälter erforderlich sind, die mehrheitlich als Halb-Unterflurbehälter (HUFB) verbaut werden sollen. Der dafür notwendige Kredit von netto circa 800’000 Franken soll der Stimmbürgerschaft so bald als möglich vorgelegt werden. Vorgängig seien jedoch konkrete Standortabklärungen nötig. Wenn möglich sollen auch schon Vereinbarungen mit den privaten Grundeigentümern, denen geeignete Plätze für den Bau der HUFB gehören, getroffen werden.

Höhere Gebühren wahrscheinlich

Die Gemeinde Steinach organisiert die Kehrichtabfuhr zusammen mit dem Verein A-Region. Deren Ziel ist es, bis 2033 eine flächendeckende Unterflurbehälter-Logistik umzusetzen. Derzeit erhalten die Gemeinden von der A-Region noch Beiträge an den Bau von öffentlichen Unterflurbehältern. Dennoch hält der Gemeinderat fest, dass die Investitionskosten für die HUFB künftig zu höheren Abschreibungskosten führen werden. Da die Abfallentsorgung nicht über Steuergelder, sondern die Spezialfinanzierung aus den Gebührengeldern gedeckt wird und das Abfallwesen bereits in den vergangenen Jahren defizitär war, schliesst der Gemeinderat eine Gebührenerhöhung nicht aus.

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