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Volles Haus: Die serbische Pop-Folk-Sängerin Dragana Mirković lockte das Publikum im Rahmen der Konzertreihe «Balkan Vibez» in Scharen in den Seeparksaal. Nach Angaben des Veranstalters reiste es aus der ganzen Schweiz an.

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Tausend Besucher, eine Beschwerde

Ein Konzert im Seeparksaal und seine Begleitumstände weckten den Missmut eines Arboners. Seine lautstark geäusserte Kritik stösst indes bei allen Beteiligten auf Unverständnis.

Kim Berenice Geser

Dragana Mirković gehört zu den erfolgreichsten Musikerinnen der Balkan-Halbinsel und weiss auch das Publikum in Arbon zu begeistern. 1500 Besuchende strömten vergangenes Wochenende an ihr Konzert im Seeparksaal. Während die Veranstalter den Anlass als Erfolg verbuchten, beschwerte sich indes ein Arboner Bürger in einem Mail an die Stadt, die Medien und sogar die Bürgergemeinde Arbon über die während und nach dem Konzert herrschenden Zustände. «Die Balkan-Community hat im Seeparksaal Arbon zu ‘Balkan Vibez’ eingeladen und ein ‘Schlachtfeld’ sondergleichen hinterlassen», schreibt er. Es habe ausgesehen, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Auf und neben den offiziellen Parkflächen hätten sich während des Konzerts am Samstag die Fahrzeuge «gestapelt», überall seien Getränkedosen gelegen und beim Spaziergang am Sonntagmorgen fand sich vor dem Seeparksaal ein «Meer von Zigaretten». Sein Fazit: «Dem Veranstalter würde ich kein zweites Mal den Seeparksaal vermieten.»

Schüren von Vorurteilen 

Der Veranstalter, das ist das Ehepaar Saša Zarić und Marija Zarić Gajić. Gemeinsam betreiben sie die Eventfirma «MT EVENT - Zaric Gajic». Über die an ihnen und ihrem Anlass geäusserte Kritik sind sie mehr als erstaunt, als sie am Montag davon erfahren und weisen diese vehement zurück. «Die geäusserten Anschuldigungen verzerren bewusst die Realität und greifen nicht nur unser Unternehmen, sondern auch unsere Gäste an – Menschen, die mit Freude und Respekt an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen.» Ganz zu schweigen vom rassistischen Unterton, der im Mail mitschwinge. «Wir verurteilen jede Form von Diskriminierung auf das Schärfste», sagt Saša Zarić. Solche unbegründeten Angriffe und pauschalisierenden Verallgemeinerungen seien nicht nur verletzend, sondern auch gefährlich, da sie Vorurteile schüren und das gesellschaftliche Klima vergiften.

Volles Haus: Die serbische Pop-Folk-Sängerin Dragana Mirković lockte das Publikum im Rahmen der Konzertreihe «Balkan Vibez» in Scharen in den Seeparksaal. Nach Angaben des Veranstalters reiste es aus der ganzen Schweiz an.
Volles Haus: Die serbische Pop-Folk-Sängerin Dragana Mirković lockte das Publikum im Rahmen der Konzertreihe «Balkan Vibez» in Scharen in den Seeparksaal. Nach Angaben des Veranstalters reiste es aus der ganzen Schweiz an.
© z.V.g.

Dabei verhehlt der in Arbon wohnhafte und in Steinach aufgewachsene Zarić nicht, dass Veranstaltungen dieser Grössenordnung logistisch herausfordernd sind. Hinter den Events stehe jedoch ein umfangreiches Team, das die Anlässe organisiere und für Sicherheit und Ordnung sorge. «Die Einhaltung aller Vorschriften und die abschliessende Reinigung des Veranstaltungsortes sind für uns selbstverständlich und integraler Bestandteil unserer Eventplanung», fügt er an. Dazu gehört die Verkehrsregelung in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Arbon ebenso wie das Saubermachen des Areals, inklusive Raucherzone, jener Aussenbereich, den der Beschwerdeführer als Zigaretten-Meer bezeichnet hatte. Dieser war während der Veranstaltung abgesperrt gewesen, die Gitter wurden allerdings am Sonntagmorgen entfernt, ehe die Reinigungsequipe eintraf. «Wäre er eine Stunde später vorbeigekommen, hätte sich ihm schon ein ganz anderes Bild geboten», ist sich der Veranstalter sicher. «Ich beschwere mich direkt nach dem Fasnachtsumzug ja auch nicht darüber, dass noch Konfetti auf der Strasse liegt», fügt er schmunzelnd an.

Saalwart lobt Zusammenarbeit

Das Konzert von Dragana Mirković war der dritte Anlass dieser Art, den das Paar in den letzten zwölf Monaten im Seeparksaal organisiert hatte. «Wir pflegen eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt und hatten bis jetzt noch nie Probleme.» Dies bestätigt auch die Stadt auf Anfrage. «Bisher gab es keine Beschwerden, und der Saalwart lobt die gute Zusammenarbeit.» Dies gälte auch für die letzten beiden Veranstaltungen. «Es gibt somit keinen Grund, den Veranstaltern den Saal nicht auch in Zukunft zur Verfügung zu stellen.» Auch seitens der Feuerwehr, welche am Samstag den Verkehr regelte, lobt man sowohl Veranstalter wie auch Gäste für das zuvorkommende, freundliche Miteinander. Saša Zarić und Marija Zarić Gajić fühlen sich deshalb bestärkt in ihrem Vorhaben, mit ihrer Arbeit «einen positiven Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Arbon zu leisten».

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