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Turnen kennt kein Alter

Am Samstag, 22. Juni, finden die ersten Wettkämpfe des Thurgauer Kantonalturnfests in Arbon statt. Das bedeutet einen grossen Aufwand für alle Turnerinnen und Turner der Trägervereine STV Roggwil und STV Arbon. Und gleichzeitig ein Highlight, über alle Generationen hinweg.

Laura Gansner

Müsste ein unwissender Beobachter den gemeinsamen Nenner von Alex Stäheli, Rouven Rütsche und Cornelia «Conny» Eicher finden, so würde er wahrscheinlich nicht direkt auf den STV Roggwil kommen. Erst das Überziehen ihres roten Vereinstrainers verrät, was sie verbindet. «Ich bin schon seit ich denken kann im Turnverein», erzählt Alex Stäheli; angefangen habe es mit dem Muki-Turnen, später kam die Jugendriege. Heute mit 27 Jahren ist er Oberturner der Aktiven Herren des STV Roggwil. Auch Rouven Rütsche hat mit dem Muki-Turnen angefangen, danach wollte der heute 12-Jährige bestimmte Sportarten ausprobieren – von Karate über BMX bis hin zum Fussball. Letzteres spielt er noch heute, aber unterdessen steht er auch jeden Freitag in der Sporthalle Roggwil, um am Training der Jugendriege des STV Roggwil teilzunehmen.

Drei Generationen, ein Verein: Cornelia «Conny» Eicher aus der Frauenriege Roggwil, Rouven Rütsche aus der Jugendriege und Alex Stäheli von den Aktiven Herren.
Drei Generationen, ein Verein: Cornelia «Conny» Eicher aus der Frauenriege Roggwil, Rouven Rütsche aus der Jugendriege und Alex Stäheli von den Aktiven Herren.
© Laura Gansner

«Ein Freund hat mich vor zwei Jahren mitgenommen, es hat mir gefallen, also bin ich geblieben», erklärt er. Dass er hier verschiedene Sportarten ausprobieren kann, finde er besonders gut. «Am liebsten sprinte ich», fügt er mit verschmitztem Grinsen an und wendet sich dann an die Turnerin neben ihm: «Wollen Sie noch von sich erzählen?» – «Du kannst mir schon ‹du› sagen, wir sind hier unter Turnern», lacht Conny Eicher. Auch sie ist über einen sozialen Kontakt dem STV Roggwil beigetreten, wenn auch erst später im Leben. Sie erinnert sich: «Eine Nachbarin hat mich damals eingeladen, und jetzt bin ich schon bald 30 Jahre in der Frauenriege, sieben Jahre davon war ich deren Präsidentin». Und nach wie vor schätze sie den Turnverein. Nicht nur wegen der Bewegung, sondern auch aufgrund der gelebten Kameradschaft. «Von jung bis alt, wir haben es wirklich schön miteinander». Während Conny Eicher spricht, nickt Alex Stäheli zustimmend. «Der Turnverein verbindet, er macht bei mir ein Grossteil meines sozialen Umfelds aus», fügt er an. Aus dieser Verbundenheit heraus kann der STV Roggwil nun kräftig schöpfen, denn zum Gelingen des Thurgauer Kantonalturnfests (tkt2024) braucht es viele fleissige Hände.

Am gleichen Seil ziehen

Es werde von allen Mitgliedern – ausgenommen der Jugendriegen – eine bestimmte Anzahl von Helferstunden am «tkt2024» verlangt, so Alex Stäheli. «Die konkrete Anzahl variiert zwischen 20 und 80 Stunden, je nach Kapazität», führt er aus. Die Arbeitseinsätze umfassen alles von der Abfallentsorgung über Catering bis hin zur Bedienung der Turngäste hinter der Bar bis tief in die Nacht hinein. «Da wird man mich auch antreffen», wirft Conny Eicher ein. Der Fokus des STV Roggwil liege in erster Linie auf einer möglichst reibungslosen Durchführung des Grossanlasses, weshalb sie sich als Verein bei der Teilnahme an den Wettkämpfen zurückhalten, erklärt Oberturner Alex Stäheli. Kein Wunder: Es nehmen 300 Vereine mit insgesamt 7500 Turnerinnen und Turner am «tkt2024» teil. Hinzu kommen 5500 Kinder am kantonalen Jugendsporttag am Sonntag, 23. Juni. Ausserdem wird mit 20 000 Besuchenden gerechnet. «Ich habe grossen Respekt davor, was das OK alles leistet», sagt Conny Eicher an Alex Stäheli gerichtet. Er selbst ist als Verantwortlicher für IT und Technik am «tkt2024» im Einsatz und gibt das Lob von Eicher direkt weiter: «Es ist beachtlich, was das Kernteam jetzt schon seit fast zwei Jahren alles investiert für diesen Event». Jetzt, wo der Event da ist, steigt die Spannung, aber vor allem auch die Vorfreude. Conny Eicher, die an der Schlussübung von nächstem Wochenende mitmacht, fiebert der guten Stimmung entgegen. Rouven Rütsche, der zum ersten Mal an einem kantonalen Jugendsporttag teilnimmt, stimmt ihr zu: «Mit so viel Publikum wird das super». Alex Stäheli denkt noch einen Schritt weiter: «Mit dem Turnfest können wir zeigen, wie vielfältig ein Turnverein ist. Das bringt vielleicht den einen oder die andere dazu, einmal bei uns hineinzuschnuppern. Und im besten Fall zu bleiben».

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