Vom Wunsch, mit weniger Besitz zu leben

Neun auf 3,5 Meter und eine Wohnfläche von 35 Quadratmetern, das sind die Grundmasse des «Tiny House» wie es die Arboner Firma Glovital herstellt. Das Ganze gibt es noch mit Anbau oder als Doppelhaus-Variante. Aber der Grundsatz bleibt: Das Leben findet auf kleinster Fläche statt. «Ohne jedoch dabei auf Komfort zu verzichten», betont Frank Geisser. In den Kleinsthäusern ist alles enthalten: Küche, Wohn-, Schlaf- und Badezimmer, ja sogar die Waschküche. Alles so aufgeteilt, dass die Räumlichkeiten optimal genutzt werden. Deshalb dürfe man auch nicht dem Trugschluss aufsitzen, ein «Tiny House» sei billig. Neben einem Grundstück von rund 300 Quadratmetern muss mit einer Investitionssumme von circa 320 000 Franken gerechnet werden. Darin enthalten sind jedoch die Erschliessung, das Fundament sowie Bau und Montage des «Tiny House».

Mit dem Haus umziehen

Frank Geisser baut mit seiner Firma Glovital seit über zwölf Jahren solche Häuser. Seine Kunden würden sich oft nach einer Reduktion des Besitzes aber auch der Wohnfläche sehnen, erzählt Geisser. «Gerade für ältere Personen ist es eine Erleichterung, nicht mehr für ein ganzes Haus aufkommen zu müssen.» Nicht selten komme es deshalb vor, dass jüngere Menschen ein solches Haus für ihre Eltern bauen lassen wollen. Das «Tiny House» sei quasi ein modernes Stöckli, sagt er schmunzelnd. Dass das Konzept gänzlich von der Vorgabe des verdichteten Bauens abweicht, ist Geisser bewusst. Er sieht in den «Tiny Houses» jedoch die Möglichkeit, eine Nische zu bedienen. «Es gibt in der Schweiz ja nicht nur grosse Flächen im Bauland, sondern auch kleinere, spezielle Masse.» Solche könnten mit einem «Tiny House» ideal erschlossen werden, ist er sich sicher. Und auch als Zwischennutzung seien sie denkbar. Denn die Kleinsthäuser sind quasi mobil. Sie verfügen über keinen Keller, können deshalb gezügelt werden.