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Was ein Spiel alles über eine Gruppe verrät

Das Spielen zum Beruf machen. Was für viele wie ein Traum klingt, hat der Roggwiler Patrick Inauen für sich realisiert. Mit seiner Firma Spielemotion unterstützt er Firmen, Schulen und Private dabei, spielerisch Herausforderungen zu meistern.

Kim Berenice Geser

«Das Spielen ist in der Natur des Menschen verankert», ist sich Patrick Inauen sicher. Nicht selten gehe jedoch das Spielerische im heutigen Alltag verloren. Auch Inauen ist es so ergangen. Der 53-Jährige hat über drei Jahrzehnte beim Detailhändler Coop gearbeitet, 15 Jahre davon als Geschäftsführer. Mit dem steigenden Druck auf die Branche sank bei Inauen gleichzeitig die innere Zufriedenheit. «Mir hat es gefehlt, auch mal etwas zurückzugeben, statt mich nur damit zu beschäftigen, wie ich dem Kunden noch einmal zwei Franken mehr abknöpfen kann.» Deshalb entschied er sich dieses Jahr für den Schritt in die Selbstständigkeit.

Das Spielen deckt viel auf

Bereits seit 2014 betreibt der leidenschaftliche Spieler den Onlineshop Capricorns für Brett- und Kartenspiele sowie Spielzubehör. Neu ist er nun auch Inhaber der Firma Spielemotion. Mit seinem Unternehmen bietet Inauen Workshops, Lernwerkstätte und Schulungen an. Das Angebot richtet sich an Firmen und Institutionen wie Schulen oder Heime, und dient der Teambildung. Dabei sei das Spielen in diesem Fall «nur» Mittel zum Zweck.

Patrick Inauen bei einem Spielnachmittag seiner Gilde im «felix.»-Mediencafé.
Patrick Inauen bei einem Spielnachmittag seiner Gilde im «felix.»-Mediencafé.
© Kim Berenice Geser

«In der gemeinsamen Erfindung eines Spiels kann viel über Gruppendynamik erfahren werden», erklärt Inauen. So sehe man zum Beispiel, wer die Alpha-Tiere seien, wie das Zeitmanagement im Team funktioniere und welche Lösungsansätze eine Gruppe wähle. Mit dem Spielen trainiere man ganz nebenbei, auf unterschiedliche Situationen zu reagieren, Lösungswege zu finden und sich in Toleranz zu üben. «Denn auch verlieren will gelernt sein», sagt er schmunzelnd.

Spielstunde im «felix.»

Mit «Spielemotion» organisiert Inauen auch Spielevents für Firmenanlässe oder Privatpersonen und bietet Spielstunden in Spitälern, Kliniken, Heimen, Schulen und anderen Institutionen an. Daneben hat er vor Jahren eine Spielgilde gegründet. Denn er ist mit seiner Leidenschaft längst nicht allein. Ungefähr einmal im Monat trifft sich die Gruppe am Samstag im «felix.»-Mediencafé zu einem Spieltag. Gespielt werden vor allem Strategiespiele. Das nächste Treffen ist am Samstag, 1. Juli, ab 11 Uhr. Spielbegeisterte Erwachsene dürfen unverbindlich vorbeischauen.

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